Mit dem Wind für Mensch und Umwelt

IG Metall und Umweltbewegung in der Energiewende – Einladung zur Debatte auf der Windkonferenz der IG Metall am 16./17. Juni in Hamburg:

Info-Flyer Windkonferenz (PDF) – Einladung IG Metall an Umweltorganisationen (PDF)

Nach der Atomkatastrophe von Fukushima und dem Beschluss zum Ausstieg aus der Atomenergie bis 2021/2022 steht die Energiewende auf dem Plan. Doch es geht nicht nur um den Ersatz der Atomenergie: Die Erwärmung der Erde durch die zu hohen CO2-Emissionen und auch der enorme Ressourcenverbrauch erfordern einen massiven Umbau unserer Energieerzeugung.

Ein Jahr nach Fukushima zeigt sich: Atomausstieg und Energiewende sind noch lange nicht in „trockenen Tüchern“. Die derzeitige Bundesregierung hat zwar mit der Kehrtwende von Laufzeitverlängerung zum Atomausstieg die Energiewende (wieder) auf die Tagesordnung gesetzt. Doch bis heute fehlen verlässliche Konzepte und eine klare Steuerung. Schlimmer noch: Die Maßnahmen der Bundesregierung z.B. bei der Solarenergie bedrohen die Energiewende und könnten das alte Energiesystem auf Jahre verlängern. Betroffen davon können auch tausende Arbeitsplätze sein. Auch beim Netzausbau, bei den Speichertechnologien und auch in Sachen Energieeffizienz ist noch viel zu tun.

Die Energiewende stellt uns vor eine enorme – auch industriepolitische – Herausforderung, in der unterschiedliche Akteure unterschiedliche und sich oft widersprechende Interessen verfolgen. Gleichzeitig müssen wir den Aus- und Umbau zügig voranbringen, dabei Akzeptanz und Mitbestimmung sicherstellen und entwickeln.

Ohne das ausdauernde Engagement der Umweltverbände und vieler für den Umweltschutz aktiver Menschen wären Atomausstieg und Energiewende heute in Deutschland nicht denkbar. Ihr Engagement hat ein Umweltbewusstsein geprägt, das heute zu einer breiten Akzeptanz für die Energiewende beiträgt. 

Während der vielen großen Demonstrationen gegen die Laufzeitverlängerung und nach der Katastrophe von Fukushima waren IG Metall und Umweltverbände gemeinsam aktiv! In diesem Rahmen sind auch soziale Fragen der Energiewende intensiv thematisiert worden, z. B. die oftmals schlechten Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Betrieben der Erneuerbaren Energien.

Die IG Metall setzt sich für einen „Green New Deal“ ein, um einen sozialen und ökologischen Kurswechsel voranzutreiben. Das ist eine Jahrhundertaufgabe, die nicht weniger als eine ökologisch industrielle Revolution darstellt. Nicht nur technische und Investitionsfragen sind für die Energiewende zu lösen. Die IG Metall setzt sich für eine Energiewende ein, die umweltverträglich ist, die Menschen beteiligt und zu mehr sozialer und demokratischer Gerechtigkeit – betrieblich und gesellschaftlich – beiträgt.

Die IG Metall sucht daher die Debatte und eine stärkere Vernetzung mit der Umweltbewegung und ihren Organisationen mit dem Ziel, Umweltschutz und Energiewende einerseits, soziale Sicherheit und gute Arbeitsplätze andererseits in Einklang zu bringen. Auch dafür steht Motto der IG Metall: „Gemeinsam für ein gutes Leben“!

IG Metall und Umweltorganisationen gehen aufgrund unterschiedlicher Handlungsfelder, unterschiedlicher Strukturen zwischen regionalen und bundesweiten Rahmenbedingungen mit unterschiedlichen Perspektiven in die Energiewende. Und es gibt zahlreiche neue Fragestellungen und Anforderungen, die mit dem öko-sozialen Umbau verbunden sind. Deswegen lädt die IG Metall VertreterInnen der Umweltorganisationen zu einer offenen Debatte ein.

Am 15./16. Juni 2012 wird die IG Metall in Hamburg eine große Windkonferenz unter dem Motto „Mit dem Wind für Mensch und Umwelt“ durchführen. Mitglieder der IG Metall sind in der ganzen Produktionskette der Windenergie sowohl im Onshore- wie auch im Offshorebereich an der Energiewende beteiligt. Wie geht es mit der Windenergie weiter, wie sehen die Zukunftsperspektiven und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten aus? Darüber wird auf der Windkonferenz diskutiert. 

In diesem Rahmen möchten wie Sie als VertreterIn der regionalen, landes- oder bundesweiten Umweltbewegung einladen und bitten, ihre Perspektiven und Positionen einzubringen. In mehreren parallelen Workshops am Samstag Nachmittag, in denen jeweils per „Blitzlicht“ entlang der folgenden Fragen sowohl VertreterInnen der IG Metall als auch der Umweltverbände für einen Input sorgen, wollen wir gemeinsam mit Ihnen über die öko-sozialen Bedingungen der Energiewende diskutieren und nach gemeinsamen Handlungsfeldern suchen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an dieser Debatte.

Fragen zur gemeinsamen Debatte:

1. Wo steht die Energiewende? Welche zentralen Probleme der Umsetzung gibt es und welche Maßnahmen sind jetzt entscheidend? Ansätze für gemeinsame Aktivitäten?

2. Ausbau der Windenergie: Perspektiven und Anforderungen für den Ausbau onshore und offshore? Und wie geht der Netzausbau?

3. Ökologisch hui –  sozial Pfui? Die sozialen Anforderungen an die Energiewende: Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen, Strompreise, usw.

4. Energiewende in der Region, auf Landesebene und im Bund – welche Bündnisse brauchen wir und welche Beteiligungsformen sind erforderlich, damit die Energiewende gelingt?

Dirk Seifert

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