Medienberichte – Katastrophaler Katastrophenschutz

Viele Medien berichten heute über den mangelhaften Katatrophenschutz für den Fall eines schweren Unfalls in deutschen Atommeilern. Eine Übersicht finden Sie unten.

Gestern hatten mehrere Anti-Atom-Initiativen aus der Umgebung des AKW Grohnde und aus Niedersachsen auf einer Pressekonferenz die Ergebnisse ihrer Recherchen präsentiert. Sie hatten die Entwürfe für den neuen Katastrophenschutzplan zum AKW Grohnde durchgearbeitet und dabei haarsträubende Mängel festgestellt. Selbst ohne die neuen Erkenntnisse aus der Katastrophe von Fukushima sind dieses Pläne im Krisenfall eine weitere Katastrophe! Noch bis zum 7. September können gegen die Grohnde-Pläne Einspruche erhoben werden, die Sammeleinwendung finden Sie hier.

Hinzu kommt aber, dass die Behörden bis heute nicht wirklich die Konsequenzen ziehen: Immer noch bleiben sie dabei, Evakuierungen lediglich in einer Entfernung von bis zu zehn Kilometern vorzunehmen. Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte bereits im April mit einer neuen Studie, die die Folgen von Fukushima auswertet, gezeigt, dass auch in Entfernungen deutlich über 100 Kilometer noch Evakuierungen erforderlich sein können. Davon ist der heutige Katastrophenschutz Lichtjahre entfernt. Doch auch ohne Fukushima könnten die Katastrophenbehörden längst wissen, dass es im Zweifelsfall erheblich umfangreicherer Rettungsmaßnahmen bedarf, will man nicht zehntausende Tote und Strahlenopfer riskieren.

Das genau das eintreten kann, hat schon 1992 eine Studie im Auftrag der Hansestadt Hamburg gezeigt, die die Folgen eines Super-Gau in dem inzwischen stillgelegten Atomkraftwerk Krümmel untersucht hat. Rund eine Million Menschen müssten nach einem Reaktorunfall allein aus Hamburg evakuiert werden, so eine der zentralen Aussagen der Studie. Diese Dimension macht deutlich, welch enormes Gefahrenpotential der Betrieb von Atomkraftwerken darstellt und dass im Ernstfall die Katastrophenschützer hilflos sein werden.

Auszüge aus dem Gutachten finden Sie hier: Katastrophenschutz – Krümmel – Gutachten 1992 (PDF)

Medienübersicht zum mangelhaften Katastrophenschutz

Print:

dapd via t-online:   Atomkraftgegner: Niedersachsen nicht auf Atomkatastrophe vorbereitet,  http://nachrichten.t-online.de/atomkraftgegner-niedersachsen-nicht-auf-atomkatastrophe-vorbereitet/id_58710276/index?news

DRadio, Atomkraftgegner: Niedersachsen nicht auf Katastrophe vorbereitet

http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=125823

Bürgerinitiativen fordern neue Notfallpläne für AKW-Unfälle

http://www.braunschweiger-zeitung.de/nachrichten/Niedersachsen/buergerinitiativen-fordern-neue-notfallplaene-fuer-akw-unfaelle-id734777.html

Kommentar Braunschweiger Zeitung:

Machtwort nötig – Peter Mlodoch zu AKW-Notfallplänen,   http://www.braunschweiger-zeitung.de/debatte/kommentare/machtwort-noetig-id734775.html

taz Nord:  Im Ernstfall kein Plan,  http://www.taz.de/Atomkraftwerke/!99739/

Hamburger Abendblatt:   AKW-Gegner fordern größere Evakuierungszone,     http://www.abendblatt.de/region/niedersachsen/article2371030/AKW-Gegner-fordern-groessere-Evakuierungszone.html

Videos:

NDR:   Beim GAU ist jeder auf sich gestellt 2:00 min,    http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/akw203.html

Was passiert nach einem Super-GAU? 3:39 min, http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/media/hallonds10967.html

SAT 1: http://www.hannover.1730sat1.de/sendungen.html, Sendung vom Mittwoch, ab 5:45 min

RTL-Nord: http://www.rtlregional.de/player.php?id=20763,

Dirk Seifert

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