Atommüll ante portas: Mehr Müll – Eingangslager, dauerhafte Zwischenlager, ein drittes Endlager?

AG-BrunsmeierBUND-feb2015Wie  wirkt sich das von der Bundesregierung vorgelegte Nationale Entsorgungsprogramm (NaPro) auf die Arbeit der Atommüll-Kommission aus und welche Folgen wird das für die Zeit bis zum Ende der Kommission im Juni 2016 haben? Erstmals hatte es dazu in den letzten Tagen öffentlich sichtbar am Thema des Atommülls aus der ASSE und aus Gronau Konflikte gegeben. Am Montag wird Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth in der Kommission über das vorgelegte Programm berichten.

Vor der Sitzung hat sich der BUND in dieser Debatte in einem Papier zusätzlich zum weiteren Umgang mit den ASSE- und Gronau-Abfällen und auch zum für 500 Castoren geplanten Eingangslager geäußert und Vorschläge gemacht, wie diese Themen in die Arbeit aufgenommen werden können.

Mit einer der Folgen aus dem Nationalen Entsorgungsprogramm hatte sich die Kommission im Mai 2015 bereits befasst und der AG3 einen Auftrag erteilt, das Thema. vorzubereiten. Die AG3 kam eher zu der Auffassung, dass eine gemeinsame Lagerung der hochradioaktiven Abfälle gemeinsam mit dem leicht- und mittelradioaktiven Atommüll nicht anzustreben wäre, hat aber zunächst Informationen angefordert, welcher Art die Abfälle sein werden.

Die eher abwehrenden Reaktionen der AG3, haben zu einer scharfen Kritik des Staatssekretärs beim Bundesumweltministerium Jochen Flasbarth geführt: Atommüll-Lagerung: Umweltministerium und Teile der Kommission gespalten – Verstoß gegen Grundsätze guter wissenschaftlicher Arbeit – keine solide Politikberatung

Siehe auch: Atommüll: Kommissions-AG empfiehlt Export-Verbot – BMU legt Bericht vor

Interessant an der anlaufenden Debatte zum Umgang mit den Abfällen aus ASSE und Gronau könnte sein: Wenn dieser Müll nicht mehr in den Schacht Konrad eingelagert werden soll und nicht gemeinsam mit den hochradioaktiven Abfällen, dann bleibt eigentlich nur eine Konsequenz. Es braucht ein weiteres – drittes – Atommülllager.

Dirk Seifert

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