AFD, CDU, Nuklearia, Vattenfall, neue Atomfantasien und der verschwundene Atommüll

AFD, CDU, Nuklearia, Vattenfall, neue Atomfantasien und der verschwundene Atommüll

Die AFD auf Atomkurs. Voll die verstrahlte Sache für das Volk, das muss man doch mal sagen dürfen. Weil es nach AFD aber keine Klimakatastrophe gibt, muss die neue Atomkraft eine andere Wunderheilung erreichen: Die neue Atomkraft per Reaktor, den es noch gar nicht gibt: den Atommüll der alten Atomkraft verschwinden lassen. Wie das genau gehen soll und was wir dafür tun müssen, will die AFD mit einem Antrag im Deutschen Bundestag dem deutschen Volke erklären. Eigentlich war das schon für diese Woche vorgesehen, nun soll es in der nächsten Sitzungswoche passieren. Dann wird es vermutlich u.a. um eine Studie gehen, die das Bundeswirtschaftsministerium finanziert hat – und um weiteres Geld. Auch in den Reihen der CDU wird man dann konzentriert zuhören: Ingrid Pahlmann z.B., Abgeordnete aus Peine. Ihr Kreisverband “informiert” am 5.2. über den “Dual-Fluid-Reaktor”, der “Kernenergie ohne Endlager” (PDF) verspricht. Da passt es ja ganz gut, wenn die CDU-Wirtschaftexperten schon wieder die Rückkehr zur Atomenergie herbeiwünschen (Spiegel). Zwar ist Atomkraft viel zu teuer und kann allein wegen des zeitlichen Vorlaufs keine Lösung gegen die Klimakatastrophe sein, aber so what? Und auch Vattenfall ist – Fukushima hin oder her – von der Atomenergie irgendwie weiterhin angetan: Jedenfalls lässt das Unternehmen am 3.2. im Headquarter in Hamburg über “Kernenergie – der Weg aus der Klimakrise” (PDF) vortragen. Man muss ja aus den Wahnsinn der Vergangenheit nichts dazu lernen – oder?

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Dokumentation von der Homepage der Kerntechnischen Gesellschaft Veranstaltung bei Vattenfall

Vortrag: Kernenergie – der Weg aus der Klimakrise

von Rainer Klute, Vorsitzender Nuklearia e. V.
Montag, 03. Februar 2020, 19:00 Uhr
Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH,
Überseering 12, 22297 Hamburg

Angesichts des Klimawandels hat sich die Welt eine CO2-neutrale Stromerzeugung bzw. Energieversorgung auf die Fahnen geschrieben. Der Vortrag beleuchtet, wie Deutschland damit vorankommt. Eine wesentliche Einflussgröße ist die CO2-Intensität der verschiedenen Stromerzeuger. Wie setzt sich unser Strommix zusammen? Schaut man nicht nur auf die Jahressummen der Stromproduktion, sondern auch auf den einzelnen Moment, wird deutlich: Eine zuverlässige und zugleich CO2-freie Stromversorgung ist allein mit Sonne und Wind nicht möglich.

Wenn wir wirklich die CO2-Emissionen massiv senken wollen, muss Kernenergie Teil der Lösung sein. Immer mehr nationale und internationale Akteure schließen sich dieser Auffassung an. Der Vortrag nennt einige aktuelle Beispiele.

Kernkraft kann mehr als nur CO2-Vermeidung; auch dazu reißt der Vortrag einige Punkte an. Er geht außerdem kurz auf die typischen Argumente von Atomkraftgegnern ein und widerlegt das relativ neue Argument, Kernkraftwerke brauchten eine zu lange Bauzeit und kämen daher viel zu spät.

Rainer Klute ist im Jahr 1961 geboren, Diplom-Informatiker, verheiratet und lebt in Dortmund. Er ist als Datenschutz- und Qualitätsbeauftragter der itemis AG in Lünen tätig. In Folge des Reaktorunglücks in Fukushima begann er, sich intensiv mit der Kernenergie und Strahlung zu beschäftigen, und wurde dadurch zum Kernenergiebefürworter.

Er ist davon überzeugt, dass sich mit Kernenergie die Ziele für eine lebenswerte und gesunde Umwelt, wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel und eine zuverlässige, bezahlbare Energieversorgung am besten erreichen lassen.

Seit 2013 ist Rainer Klute Vorsitzender des Nuklearia e. V., der sich für eine neue Sicht auf die Kernenergie in Deutschland einsetzt. Herr Klute ist Gründungsmitglied der „Nuclear Pride Coalition“.

Im Anschluss an den etwa einstündigen Vortrag wird es ausreichend Gelegenheit für weitere Diskussionen geben.

Interessierte KTG-Mitglieder sowie Freunde und Bekannte sind herzlich eingeladen.

Mit freundlichen Grüßen

Helge Gottschling
Kassenwart der KTG-Sektion NORD

Wir bitten um eine namentliche Anmeldung der Teilnehmer bis zum 31. Januar 2020 über helge.gottschling@vattenfall.de.

Hier finden Sie die Einladung zur Veranstaltung.

Dirk Seifert