Atommüllkonferenz: Strahlende Risiken im Visier

Atommüllkonferenz: Strahlende Risiken im Visier

Bereits zum zehnten Mal kommen am kommenden Samstag VertreterInnen von Anti-Atom-Initiativen und Umweltorganisationen in Göttingen zur Atommüllkonferenz zusammen, um über die vielfältigen aktuellen Probleme und Risiken zu diskutieren und gemeinsam Forderungen zu entwickeln. Die „Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung“ steht zu Beginn der Veranstaltung und damit die Fragen: Welche Veränderungen wird die jüngst beschlossene Verstaatlichung der gesamten Atommülllagerung für die Zukunft bringen und welche Probleme und Risiken gibt es beim Umbau dieser „Verantwortung“, wenn die Atomkonzerne die Zwischenlager an eine neue staatliche Gesellschaft übergeben? Gäste aus Japan werden über die aktuelle Lage in Fukushima informieren. In vier Arbeitsgruppen geht es dann um Fragen zur Stilllegung der AKWs, um Begleitprozesse rund um die Atommülllagerung mit Blick diesmal auf das neue Nationale Begleitgremium, sowie um die weitere Arbeit des Atommüllreports und das Freimessen radioaktiver Abfälle.

Hier das Programm der 10. Atommüll-Konferenz

25. Februar 2017
11.00 – 17.00 Uhr
Volkshochschule Göttingen

Programm

11.00 – 11.10 Uhr Eröffnungsplenum

Begrüßung, politische Einführung (Ursula Schönberger, Henning Garbers)

11.10 – 12.00 Uhr Fachdiskussion

Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung
– Staat statt Energiekonzerne

Enthaftung der Atomkonzerne, Überführung der Zwischenlager in eine staatliche Bundesgesellschaft, implizite Pflicht zur Freigabe radioaktiver Abfälle – kurz vor Weihnachten wurde das Gesetzespaket zur „Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung“ im Schnelldurchgang herbei geführt. Neben der Entlassung der Atomkonzerne aus ihrer Verantwortung wurden weitreichende Strukturentscheidungen getroffen – weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit.

Referent_innen: Thorben Becker (BUND) und Ursula Schönberger (atommüllreport)

12.00 – 12.15 Uhr Kurzbericht aus Japan

Das Atommüll-Problem in der Region Fukushima und die Sammelklage gegen TEPCO

Die japanische Journalistin Mako Oshidori und ihr Mann Ken besuchen die Atommüllkonferenz. Im einem kurzen Bericht wird Aktuelles zu Fukushima und zur größten Sammelklage gegen TEPCO vorgetragen.

Referentin: Mako Oshidori, Journalistin

12.15 – 13.15 Uhr Arbeitsgruppen (Phase 1)

AG 1: Abschaltung – Stilllegung – Rückbau

→ Zwischenlager: Diskussionspapier der Atommüllkonferenz zur Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle liegt im Entwurf vor. Enthalten sind die Themenkomplexe Standorte, rechtliche Fragen, Öffentlichkeitsbeteiligung, Lagerhallen, Behälter, Heiße Zellen, Strahlungsfreisetzung, Sicherung, Überwachung, Transporte, Finanzierung. Nach einer Absprache der Prioritäten werden Themenkomplexe vertieft und diskutiert. Gegebenenfalls werden Positionen aufgestellt.

→ Moderation: Henning Garbers

AG 2: Gesellschaftliche Auseinandersetzung um Atommüll: Begleitprozesse

→ Analyse der derzeitigen Prozesse, Nationales Begleitgremium und ZufallsbürgerIn, Forderung oder Überforderung
Wie stellt sich die Atommüllkonferenz dazu auf? Mitmachfalle oder starkes Gegenüber?
Welche tatsächlichen Mitmachangebote wird es geben? Wie kann eine starke Gegenstruktur konkret aufgebaut werden? Stand gesetzliche Umsetzung der Kommissionsempfehlungen (AkteurInnen, Strukturen, Allianzen, Ziele)

→ Input (Phase 1): Klaus Brunsmeier, BUND: Stand und Arbeitsweise des Nationales Begleitgremiums, Stand gesetzliche Umsetzung der Kommissionsempfehlungen (Information)

→ Input (Phase 2): BI Lüchow-Dannenberg: Anforderungen an die Akteure in einer Standortregion und die strategische Rolle der Anti-Atom-Initiativen (Zukunftswerkstatt)

→ Moderation: Torben Klages

AG 3: Atommüllreport

→ Gesetzespaket zur „Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung“ (~1,5 Stunden)

→ Redaktionstreffen (~1,5 Stunden): Qualitätssicherung, Aktualisierung der Datenblätter, Vorbereitung einer Neuauflage, Projekte in 2017

→ Moderation: Ursula Schönberger

AG 4: Freimessen

→ Informationsaustausch, Fragen zur Annahmeverpflichtung von freigegebenem radioaktiven Abfall auf Deponien, gemeinsame Projekte, Koordinierung der Initiativen

→ Input: Anti-Deponie-Bewegung Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Sachsen

→ Moderation: Claudia Baitinger und Werner Neumann

13.15 – 14.15 Uhr Mittagspause
14.15 – 16.00 Uhr Arbeitsgruppen (Phase 2)
16.00 – 17.00 Uhr Abschlussplenum
  • Berichte aus Workshops und Arbeitsgruppen
  • Aktionsvorschläge, konkrete Planungen
  • Ausblick, Ankündigungen, Absprachen

Veranstaltungsort

Volkshochschule Göttingen, Bahnhofsallee 7, 37081 Göttingen

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Dirk Seifert

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