Atomwaffen-Brennstoff in München: Forschungsreaktor spaltet wieder – Atommülltransporte nach Ahaus stehen an
Der Atomforschungsreaktor in München-Garching liegt mangels Uran-Brennstoff seit fast einem Jahr still. Der Grund: Die französischen Behörden hatten Transporte mit dem atomwaffenfähigen hochangereicherten Uran-Brennstoff in Richtung München wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Frankreich verarbeitet in Romans-sur-Isére das Uran, welches laut Vertrag der Technischen Universität München im Auftrag von Russland geliefert wird. Die USA hatten sich geweigert, atomwaffenfähigen Brennstoff zu liefern, um anderen Staaten keinen Vorwand zu bieten, derartig hochbrisanten Kernbrennstoff für vermeintlich zivile Forschungszwecke einzusetzen. Stichwort Iran. Am 17. Dezember erhielten nun die Atomforscher in Garching per LKW neuen Brennstoff, mit dem der Reaktor demnächst neu gestartet werden soll.
Immer neuer Atommüll wird dabei entstehen, für den es vor Ort keinen ausreichenden Lagerplatz mehr gibt. Deshalb soll das für Terroristen hochinteressante radioaktive Material (siehe Studie im Auftrag des Nationalen Begleitgremiums NBG, siehe auch hier direkt) vermutlich noch in diesem Jahr in gepanzerten Spezialfahrzeugen (siehe Foto) mit rund 130 Tonnen schweren LKWs auf neun Achsen quer über die Autobahn von München Garching nach Ahaus (NRW) in das dortige Atommüll-Zwischenlager transportiert werden. Hochradioaktiv und atomwaffentauglich! Risiko pur! Ach ja: Und vermutlich illegal. Der BUND in Bayern wirft der Staatsregierung und dem Bundesumweltministerium vor, den Betrieb einer illegalen Atomanlage zu billigen. Deswegen hat der BUND-Naturschutz auf Basis eines Rechts-Gutachtens beim bayerischen Umweltminister einen formalen Antrag auf Entzug der Betriebs-Genehmigung für den Forschungsreaktor Garching mit hochangereichertem Uran-235 gestellt.
- Die Süddeutsche berichtete über den Forschungsreaktor Garching und die neuen Brennelemente hier.
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