Rückholung Atommüll aus der ASSE: BGE zum geplanten Zwischenlager am Standort

Rückholung Atommüll aus der ASSE: BGE zum geplanten Zwischenlager am Standort

Nach einem Medienbericht hat die staatseigene Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) letzte Woche nach vielen Verzögerungen den überfälligen Rückholplan für den Atommüll aus dem von Einsturz und Absaufen bedrohten Atommülllager ASSE II veröffentlicht. Zu den vielen erforderlichen Maßnahmen, die mit diesem weltweit einzigartigen Vorhaben verbunden sind, gehört auch der Neubau von oberirdischen Behandlungsanlagen, in denen die mit Salz vermischten leicht- und mittelradioaktiven Abfälle neu verpackt und zunächst zwischengelagert werden können. Aus Sicht der BGE ist der Neubau dieser Anlagen auch unter Strahlenschutz-Aspekten in unmittelbarer Nähe zum Atommülllager ASSE II erforderlich. Dabei hat die BGE auch die Strahlenbelastungen berücksichtigt, die bei Atomtransporten für Beschäftigte und Bevölkerung entstehen würden, wenn die erforderlichen Behandlungsanlagen weiter weg von der ASSE errichtet würden. Unklar bleibt aber, welche Anlagen konkret benötigt werden. Nach dem Rückholplan hat die BGE jetzt eine weitere Studie veröffentlicht, die sich vertieft mit dem geplanten Zwischenlager befasst (PDF).  Initiativen und Gremien haben eine detaillierte Prüfung der BGE-Pläne angekündigt.

Neue Atomanlagen sind erforderlich, weil der zurückgeholte radioaktive Abfall neu verpackt (konditioniert) werden muss: Für die einzelnen Behandlungsschritte ist ein sogenanntes Pufferlager erforderlich. Weil es ein Endlager für die Abfälle aus der ASSE derzeit nicht gibt, wird es auch ein Zwischenlager brauchen.

Zur Frage der Anforderungen an die erforderlichen neuen Anlagen und zur Standortwahl für die Rückholung der radioaktiven Abfälle hatte sich im Januar 2019 auch die AGO, der unabhängige wissenschaftliche Beraterkreis für die an der Rückholung beteiligte Öffentlichkeit (Kommunen/Initiativen) in der „ASSE II Begleitgruppe“ (A2B) geäußert: Atommüll: Aspekte zu Umgang, Konditionierung und Lagerung der aus der ASSE zurückgeholten Abfälle

Dirk Seifert