Weiterhin viele radioaktive Atomtransporte durch Hamburg über Straßen und Elbe-Hafen
21 mal Uran-Kernbrennstoff und 22 sonstiges radioaktives Material im Zusammenhang mit dem Betrieb von Atomkraftwerken sind vom 29. November 2021 bis zum 25. Februar 2022 durch Hamburg und den Hafen transportiert worden. Also 43 Atomtransporte in nur knapp drei Monaten. Das geht aus einer aktuellen Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor (Drucksache 22/7493). In zwei Fällen kam es zu sicherheitsrelevanten Mängeln, weil radioaktives Material auf Schiffen offenbar falsch gelagert wurde. Einzelheiten nannte der Senat nicht.
Länder wie Namibia, Canada, Brasilien, USA stehen auf der Atomtransporte-Liste, ebenso wie Atomkraftwerke in Frankreich und Schweden. Deutscher Absender sind auch die Uranfabriken in Lingen und Gronau. Beide Uranfabriken sind vom Atomausstieg in der Bundesrepublik ausgenommen. Die Uranfabrik in Gronau stellt sogar das angereicherte Uran her, das in den AKWs der Ukraine eingesetzt wird. In dem Krieg Russlands gegen die Ukraine wurden auch Angriffe gegen die dortigen AKWs durchgeführt und hatten weltweit Ängste vor einer militärisch herbeigeführten Atomkatastrophe ausgelöst.
- Die Drucksache 22/7493 „Atomtransporte durch Hamburg (VIII)“ der beiden Abgeordneten der Linksfraktion, Norbert Hackbusch und Stephan Jersch, ist als PDF hier online.
- Zum Thema Atomtransporte durch Hamburg auf umweltfairaendern.
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