Brokdorf abgeschaltet: Tschernobyl-Gedenktag am 24. April vor dem stillgelegten AKW
Zum Jahreswechsel ist das AKW Brokdorf planmäßig stillgelegt worden und die Betriebsgenehmigung erloschen. Rund um den Bau des AKWs in den 1970er Jahren entstand eine bundesweite Anti-Atom-Bewegung. Anlass der gesellschaftlichen Mobilisierung war die Frage, welche Grenzen wir dem wirtschaftlichen Fortschritt einräumen wollten: Atommüll für Millionen Jahre? Super-GAU mit großflächigen Verstrahlungen – wie Tschernobyl uns 1986 mahnte? Und es ging um die Frage: Wenn politisch und wirtschaftlich Verantwortliche eines atomaren Wahnsinns die Grenzen des Wachstums überschreiten: Welche Verantwortung haben wir für den Widerstand und für eine nachhaltig bessere Welt? Die Grenzen des Wachstums sind heute immer noch und noch viel mehr Thema: Klimakatastrophe. Und der Krieg Russlands in der Ukraine mahnt: Tschernobyl ist überall. Am 24. April um 12 Uhr auf dem Deich am AKW Brokdorf gedenken Initiativen dem Jahrestag der Atomkatastrophe vom Tschernobyl, der Klimakrise und dem Leid der Menschen in der Ukraine.
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Dokumentation: Einladung zum Tschernobyl-Gedenktag, verbunden mit Gedanken zum Frieden und zur Klimakrise am Sonntag, dem 24. April 2022 um 12 Uhr am Deich vor dem AKW Brokdorf
Viele Jahre fand eine „Protest- und Kulturmeile“ Ende April, zum Tag des Super-GAUs von Tschernobyl statt. Das AKW Brokdorf wurde am 31.12.2021 stillgelegt. Auf unserer Feierstunde am 1.1.2022 auf dem Deich vor dem AKW wurde von vielen Teilnehmenden bedauert, wenn es keine regelmäßigen Treffen mehr geben würde, um so den Kontakt untereinander aufrecht zu halten. Das ist auch der Wunsch der Initiator*innen der Mahnwachen, die an jedem 6. eines Monats, 425 mal seit 1986, vor dem AKW Brokdorf stattgefunden haben. Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine und deren Atomkraftwerke sowie der weiter fortschreitenden Erderhitzung sind Bedrohungen deutlich geworden, die einen Austausch unter Gleichgesinnten wichtig erscheinen lassen.
Wer von seinen Erfahrungen, Erlebnissen und Gedanken berichten möchte, hat dazu Gelegenheit. Eine Bühne und Verstärker stehen zur Verfügung. Wesentliches Anliegen des Treffens ist neben dem persönlichen Kontakt, auch weiterhin auf die Gefahren der Atomkraft, die ungeklärte Atommüllendlagerung und die Probleme beim Rückbau der AKW’s aufmerksam zu machen.
Für die Erfüllung der dann geltenden Corona-Auflagen ist jede*r selbst verantwortlich. Es wird heiße Suppe und Getränke gegen Spende geben. Darüber hinaus kann sich jede*r selbst Verpflegung mitbringen. Für musikalische Untermalung ist gesorgt.
Karsten Hinrichsen, Initiative Brokdorf-akut, Gisela Wieneke, BUND Kreisgruppe Steinburg