Konferenz der AntiAtomGruppen: Atommüll für die Ewigkeit: Atomausstieg durchsetzen – Neue Risiken der Atommülllagerung

Konferenz der AntiAtomGruppen: Atommüll für die Ewigkeit: Atomausstieg durchsetzen – Neue Risiken der Atommülllagerung
Die Anti-Atom-Bewegung kommt am Wochenende in Göttingen zur 22. Atommüllkonferenz zusammen, um über die aktuellen Risiken der Atomenergienutzung zu diskutieren. Die Forderungen der FPD in der Bundesregierung, die Forderungen von AfD und CDU/CSU im Bundestag undden Ländern und eine schlechte Performance von Grünen und SPD lassen die Sorge wachsen, dass es im April zu einer nuklearen Laufzeitverlängerung für mindestens drei AKWs in Lingen, bei Landshut (Isar) und in Neckarwestheim kommen könnte – obwohl eigentlich niemand den Atomstrom braucht. Eine weitere Laufzeitverlängerung haben die mit Atommüll befassten Bundes-Einrichtungen in jedem Fall verkündet: Die Endlagersuche für hochradioaktiven Abfäll wird jahrzehnte länger dauern, als bislang vermutet. Damit brechen Grund-Pfeiler des Sucherverfahrens in sich zusammen. Für die oberirdische Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle zwischen Krieg und Terror und technischen Sicherheitsanforderungen stellen sich immer neue Fragen, wie langfristig mit dem Atommüll umgegangen werden soll.

Samstag, 04. Februar 2023
11.00 – 17.00 Uhr

Volkshochschule Göttingen
Bahnhofsallee 7
37081 Göttingen
[Karte]

Die inhaltlichen Schwerpunkte der 22. Atommüllkonferenz drehen sich um das Verhindern einer weiteren Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken und den Umgang mit der erheblich verlängerten Dauer der Zwischenlagerung von Atommüll durch die angekündigten Verzögerungen bei der Standortsuche für ein tiefengeologisches Lager.

Wichtige Hinweise

Aus gegebenem Anlass weisen wir darauf hin, dass die Atommüllkonferenz keine öffentliche Veranstaltung, sondern ein Treffen der Anti-Atom-Bewegung ist, das dem gegenseitigen Austausch und der Planung gemeinsamen Vorgehens dient. Sie ist ein fachlich-politisches, parteiunabhängiges Forum für Betroffene und kritische Akteure von den Standorten, an denen Atommüll liegt oder an denen die Lagerung vorgesehen ist. Ausdrücklich erwünscht ist die Teilnahme unabhängiger, kritischer WissenschaftlerInnen und von VertreterInnen von Verbänden und NGOs, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

Programm

11.00 – 11.15 Uhr Eröffnungsplenum

Begrüßung, politische Einführung

Ursula Schönberger und Henning Garbers

11.15 – 12. Uhr Fachdiskussion I

Auswirkungen der Verlängerung der Standortsuche auf die Zwischenlagerung

Die verlängerte Standortsuche für ein tiefengeologisches Lager hat erhebliche Auswirkungen auf die Zwischenlagerstandorte. Alle Genehmigungen für die Castor-Zwischenlager laufen in den 2030er und 2040er Jahren aus. Die Castor-Behälter sind ebenfalls nur für 40 Jahre genehmigt. Und was dann? Bisher hat die Bundesregierung darauf gesetzt, sich irgendwie über die Zeit retten zu können. Das geht nun nicht mehr. Doch bisher gibt es keine Anzeichen, dass an einem belastbaren Zwischenlagerkonzept gearbeitet wird. Auch bei der Lagerung der Abfällen aus Forschungsreaktoren und den gesamten schwach- und mittelradioaktiven Abfällen gibt es viele Widersprüche und Probleme. Zum Bericht über die aktuelle Situation ist Oda Becker als Referentin angefragt. Referentin: Oda Becker (Physikerin und unabhängige Wissenschaftlerin im Bereich Sicherheit und Risiko von Atomanlagen)
Moderation: Ursula Schönberger AG Schacht KONRAD

12.15 – 13.00 Uhr Fachdiskussion II

Laufzeitverlängerungen für AKW? Gefährlich und überflüssig!

Selbst der Stresstest 2.0 zeigte schon, dass die AKW in Deutschland für die Energieversorgung nicht gebraucht werden. Sie haben auch keinen nennenswerten Einfluss auf die Strompreisentwicklung. Dafür bringt der Weiterbetrieb der Uralt-Schrottreaktoren vor allem Gefahren und Probleme mit sich. Julian Bothe und Helge Bauer widerlegen in ihrem Vortrag die klassischen Argumente der Atomlobby für weitere Laufzeitverlängerungen. Sie stellen sich der aktuell hochgekochten „Panik-mach-Kampagne“ und holen diese zurück auf den Boden der Fakten.
Referenten: Julian Bothe und Helge Bauer .ausgestrahlt

13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause

 

14.00 – 15.30 Uhr Arbeitsgruppen 1-4

AG 1 + 2: Verlängerte Zwischenlagerung Austausch und Strategieentwicklung

→ Im direkten Austausch zwischen Initiativen soll die Problemstellung durch die erheblich verlängerte Dauer der Zwischenlagerung von Atommüll dargestellt werden.
→ Wie wird die neue Ausgangssituation an den Zwischenlagerstandorten bewertet?
→ Welche Kritik äußern die Initiativen und welchen Herausforderungen stehen sie gegenüber?
→ In der Arbeitsgruppe sollen gemeinsame Positionen und Forderungen aufgestellt werden. Aus der Diskussion sollen Strategien entwickelt werden.
→ Input und Moderation: BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg

AG 3: Freimessen / Strahlenschutz

→ Die AG trifft sich im Anschluss an die Mittagspause kurz, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Danach können wir uns an den anderen Arbeitsgruppen beteiligen. Bei Bedarf kann aber auch ein längerer Austausch zum Thema Freigabe erfolgen.
→ Koordination: Gertrud Patan AtomErbe Obrigheim

AG 4: Anti-Atom-Aktionsplanung und Öffentlichkeitsarbeit 2023

→ Wie gehen wir in den nächsten Wochen mit den Debatten um die Laufzeitverlängerung um? Wie kommen wir als Anti-Atom-Bewegung in die öffentliche Debatte zurück und werden sichtbar? Und welche praktischen Interventionsmöglichkeiten gibt es, etwa ein Aktionstag oder dezentrale Kundgebungen?
Diese und ähnlich gelagerte Fragen wollen wir mit euch diskutieren.
→ Wir denken, dass wir uns nicht nur auf die mögliche Laufzeitverlängerung und das mögliche Datum der Abschaltung der letzten drei AKWs konzentrieren sollten. Um in die Offensive zu kommen und nicht auf Appelle an den Staat eingeschränkt zu sein, wäre zum Beispiel eine gemeinsame Kampagne unter dem Motto „Alle Atomanlagen stilllegen!“ denkbar. Hier ließe sich auch der Weiterbetrieb der Urananreicherung in Gronau und der Brenn-elementefabrik in Lingen thematisieren. Das Thema Uranabbau böte weiterhin auch einen Anknüpfungspunkt zur Klimabewegung, weil er, wie der Kohleabbau, in weiten Teilen auf kolonialen Verhältnissen fußt.
→ Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele aktive Gruppen der Anti-Atom-Bewegung zusammenkommen und sich in die Diskussion einbringen. Nur gemeinsam sind wir stark.
→ Input und Moderation: Anti-Atom-Plenum Berlin

15.30 – 15.45 Uhr Kaffeepause

15.45 – 17.00 Uhr Abschlussplenum

  • weitere Diskussionen
  • Aktionsvorschläge, konkrete Planungen
  • Ausblick, Ankündigungen, Absprachen

Einladungsschreiben/Programm [PDF]

Anmeldung
Wir bitten um eine Anmeldung (formlos) per Email an anmeldung@atommuellkonferenz.de

Wir bitten bei der Anmeldung um die Angabe der Zugehörigkeit zu Initiativen, Verbänden, NGOs oder Gruppen. Bei keiner oder sonstiger Zugehörigkeit wird im Einzelfall über die Teilnahme entschieden.

Kostenbeitrag
Zur Finanzierung bitten wir um einen Kostenbeitrag von 25,- € (inkl. Tagungsgetränken und -imbiss).
Überweisung an die AG Schacht KONRAD e.V. Konto 4067 8836 00 – GLS Gemeinschaftsbank eG (BLZ 430 609 67)
IBAN DE76 4306 0967 4067 8836 00     Stichwort: AMK
(da die Teilnahme nicht am Kostenbeitrag scheitern soll, kann auf Anfrage davon abgesehen werden)

Dirk Seifert

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