Mani Stenner ist tot – Ein Leben für Frieden, Abrüstung, und Gerechtigkeit

Mani Stenner. Foto Stefan Philipp/Redaktion ZivilCourage.
Mani Stenner. Foto Stefan Philipp/Redaktion ZivilCourage.

Die sozialen Bewegungen in Deutschland haben einen ihrer wichtigsten Köpfe und aktivsten Mitstreiter verloren. Die alte Bundeshauptstadt Bonn verlor zugleich einen ihrer engagiertesten Bürger. Mani Stenner, seit 25 Jahren Geschäftsführer und guter Geist des Netzwerks Friedenskooperative, ist tot. Ein plötzlicher Herzinfarkt riss den 60-jährigen am vergangen Donnerstag (17.7.2014) überraschend aus der Arbeit und dem Leben.

Mani Stenner engagierte sich seit den frühen 1980er Jahren in der Friedensbewegung und wurde in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts zu einem ihrer führenden organisatorischen und politischen Köpfe. Mit der Geschäftsführung des Netzwerks Friedenskooperative übernahm er die Leitung eines der wichtigsten Dachverbände der Friedensbewegung. Von der Verantwortung bundesweiter Großdemonstrationen und Kampagnen bis zur deutschlandweiten Vernetzung der lokalen Initiativen und der Zusammenarbeit mit anderen sozialen Bewegungen reichte sein Aufgabenbereich.

In seiner Heimatstadt Bonn engagierte sich Stenner darüber hinaus auf lokaler Ebene. Mit dem „Bonner Forum für BürgerInnen und Polizei“ initiierte er einen bundesweit einmaligen Dialog mit dem Polizeibeamten der alten Bundeshauptstadt, arbeitete in örtlichen Nord-Süd-Projekten mit und engagierte sich gegen das Wiedererstarken rechtsextremen Gedankenguts.

Stenner besass die seltene Fähigkeit, unterschiedliche politische Strömungen zusammen zu führen, mit politischen Gegnern Dialoge zu führen und seine Vorstellungen von einer friedlicheren und gerechteren Welt auch gegenüber den Mächtigen in der Gesellschaft zu vertreten.

Getragen wurde seine Arbeit von dem Ziel, den Menschenrechten mehr Geltung zu verschaffen, die Anwendung manifester und struktureller Gewalt zu minimieren und eine gerechtere menschliche Gesellschaft zu ermöglichen. Militärische Mittel waren für ihn nie alternativlos.

Mani Stenner wusste sehr wohl, dass er auf große Widerstände treffen würde. Er war Realist und machte sich keine Illusionen. Aufgeben war seine Sache nicht. Die deutsche Friedensbewegung hat ihm unendlich viel zu verdanken.

„Es wird lange dauern, bis wir begreifen, wie viele und wie große Lücken der Freund, der Mensch und der Arbeitskollege Mani Stenner hinterlässt“, sagt Kristian Golla, sein langjähriger Mitstreiter und Kollege im Bonner Büro der Friedenskooperative. „Aber seine bedingungslose Selbstverpflichtung zur konsequenten Arbeit für eine friedlichere und gerechtere Welt bleibt nicht nur sein Vermächtnis, sondern auch unser Ansporn.“

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Netzwerk Friedenskooperative, Kristian Golla, Philipp Ingenleuf,
0228/692904, mob. 0171 / 755 7826

Biografische Daten:
 geboren 1954 in Hemer (Sauerland)
 Zivildienst und Studium (Germanistik, Pädagogik und Soziologie) in Bonn
 seit Anfang der 80ziger Jahre (ehrenamtlich) in der Bonner Friedensbewegung, seit 1985 Geschäftsführer des Koordinierungsaussschuss der Friedensbewegung, 1989 Umbenennung in Netzwerk Friedenskooperative

Liebe Freundinnen und Freunde,

Sie/Ihr habt es vielleicht bereits mitbekommen: Mani Stenner, der langjährige Geschäftsführer des Netzwerk Friedenskooperative, ist am Donnerstag letzter Woche völlig überraschend im Alter von nur 60 Jahren verstorben. Ein herber Verlust! Persönlich wie politisch.  Es gibt nicht viele wie ihn.

Wir beabsichtigen, mit einer Anzeige in mehreren Tageszeitungen (abhängig von den Spenden sind TAZ, ND, FR angedacht) an Mani und sein Wirken zu erinnern. Der Text der Anzeige steht am Ende dieser Mail. Er ist so abgefasst, dass ihn sowohl politische als auch persönliche Freunde unterzeichnen können.

Alle, die diese Anzeige mit uns unterzeichnen möchten, bitten wir um Rückmeldung bis zum 31. Juli 2014 und um einen finanziellen Beitrag in Höhe von 20-50 EUR auf das Konto der IPPNW e.V.
IBAN: DE39 1002 0500 0002 2222 10
BIC: BFSWDE33BER
bzw.: Bank für Sozialwirtschaft, Berlin (BLZ: 100 205 00)
Konto: 22 222 10
Betreff: „Anzeige Mani Stenner“

Per Internet ist eine Beteiligung an den Kosten der Anzeige unter folgendem Link möglich: https://secure.spendenbank.de/spenden/?oid=5349487&verwendungszweck=16318&vz_solo=1

Wir bitten Sie/Euch, uns Ihren/Euren Namen und Wohnort (sowie zu unserer Information den politischen oder persönlichen Kontext, der Sie/Euch mit Mani Stenner verband) per Email an friekoop@comlink.org oder per Fax an 0228-692906
mitzuteilen.

Wer eine Spendenquittung von der IPPNW bekommen möchte, sende bitte zusätzlich seine Adresse. Das Büro des Netzwerks Friedenskooperative sammelt die Unterzeichner
und stellt sicher, dass niemand vergessen wird.

Schließlich eine weitere Bitte: Viele Kontaktadressen Manis befinden sich auf seinem Laptop und sind derzeit für das Büro der Friedenskooperative noch nicht nutzbar. Wir können also nicht alle wichtigen Personen selbst kontaktieren. Leitet diese Email bitte
an Menschen weiter, von denen ihr wisst, dass sie sich möglicherweise gerne an der Anzeige beteiligen würden. Mehrfachzusendungen sind dabei nicht zu vermeiden, die
Empfänger werden dafür aber angesichts der besonderen Umstände sicher Verständnis aufbringen.

Die Trauerfeier für Mani Stenner wird am 26.Juli 2014 um 14.30 Uhr in Bonn stattfinden. Wer daran teilnehmen möchte, wird gebeten, das Büro des Netzwerks Friedenskooperative zu kontaktieren.

Manis Frau Luise bittet uns alle explizit darum, grundsätzlich auf Blumengeschenke oder Kränze zu verzichten und statt dessen die Weiterarbeit des Netzwerks Friedenskooperative mit einer großzügigen Spende zu unterstützen. Solche Spenden für den Förderverein Frieden e.V. des Netzwerks können gegenwärtig ebenfalls auf das oben genannte Konto überwiesen werden. Sie werden dorthin weitergeleitet.

Kristian Golla (Netzwerk Friedenskooperative)
Jens-Peter Steffen (IPPNW)
Otfried Nassauer (BITS)

Dirk Seifert

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