AKW Isar 1: BUND in Bayern wird für mehr Sicherheit beim Rückbau klagen
Weil relevante Sicherheitsaspekte bei der vom Bayerischen Umweltministerium vor wenigen Tagen erteilten Stilllegungsgenehmigung für das AKW Isar 1 bei Landshut nicht beachtet worden sind, wird der Landesverband des BUND Klage erheben. Das hat der Vorstand des Verbandes am letzten Freitag entschieden. Die während der Öffentlichkeitsbeteiligung vom BUND (in Bayern auch als BN bekannt) vorgebrachten Einwendungen sind in keiner Weise berücksichtigt worden, heißt es.
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In einer PM vom letzten Montag heißt es zum Hintergrund im Rahmen einer „Jahresbilanz 2016„: „BN widerspricht – AKW Isar 1 wird keine Grüne Wiese.
Im vergangenen Jahr fand unter großer Beteiligung der 5. Gedenktag zur Atomkatastrophe in Fukushima am Tor 13 der Atomanlagen in Niederaichbach statt. Hinsichtlich des nach der Atomkatastrophe von Fukushima beschlossenen Abschaltens des AKW Isar 1 hat am 17. Januar diesen Jahres das Bayerische Umweltministerium als Aufsichtsbehörde den Antrag der PreussenElektra GmbH genehmigt, das AKW Isar 1 bei Landshut abzureißen. Das Umweltministerium verspricht in seiner Pressemitteilung vom 24. Januar hierzu eine „Grüne Wiese“. Der BUND Naturschutz hält dies für Schönreden, denn selbst der Betreiber kündigt in seinem Sicherheitsbericht von 2014 an, dass über 99 Prozent des radioaktiven Inventars vor Ort bleiben werden. Der hochradioaktive Atommüll wird in Castoren im Zwischenlager weit über die genehmigte Zeit (2046) verbleiben müssen, da ein Abtransport in ein Endlager voraussichtlich erst mehrere Jahrzehnte später möglich sein wird. Man muss auch bedenken, dass dieses Zwischenlager in der Einflugschneise des Großflughafens Münchens liegt und es dem Absturz eines größeren Verkehrsflugzeugs nicht standhalten kann.
Der BUND Naturschutz hatte im Verfahren und Erörterungstermin in 2014 viele Einwände gegen das geplante Abrissverfahren der PreussenElektra GmbH vorgebracht. „Das Umweltministerium hat in seiner Genehmigung leider nichts von unseren Argumenten übernommen. Bedrohlicherweise soll der Abriss von Teilen des AKW Isar 1 schon beginnen, bevor das Nasslager, welches noch 1734 hochradioaktive Brennstäbe enthält, entleert worden ist. Im Genehmigungsbescheid des atomaren Zwischenlager von 2006 wurde auf Einrichtungen im Reaktor des AKW Isar I verwiesen – sogenannte „Heiße Zellen“ – für den Fall, dass ein Castor undicht würde, oder zur Revision von Castoren, die dort möglicherweise bis ca. 2100 gelagert werden müssen“, ergänzte Kathy Mühlebach-Sturm, Vorsitzende der BUND-Naturschutz-KG Landshut das Szenario eines Rückbaus des AKW Isar I, so dass dort eben noch fast ein Jahrhundert lang keine grüne Wiese wird entstehen können.“
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