Hochradioaktiver Atommüll – Biblis Castoren dürfen wieder rollen – Sofortvollzug angeordnet
Die sieben Castoren mit hochradioaktivem Atommüll aus der britischen Plutoniumfabrik in Sellafield sollen offenbar in den nächsten Wochen starten, nachdem ein erster Transportversuch im Frühjahr wegen der Corona-Krise abgesagt worden war. Insgesamt 6000 Polizist*innen sollten den brisanten Atommülltransport sichern. Der Atommüll kommt voraussichtlich über den Hafen von Nordenham und geht dann per Schiene in das Zwischenlager am AKW Biblis. Der BUND Hessen hat wegen zahlreicher Sicherheitsmängel Klage gegen die Einlagerung dieser speziellen Atomabfälle eingereicht und angekündigt, gegen die jetzt wieder erteilte Anordnung des sofortige Vollzuges der Genehmigung rechtlich vorzugehen. Erst vor wenigen Tagen hatte der BUND mit einem Gutachten die Sicherheitsmängel der Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle in der Bundesrepublik neu bewerten lassen.
- BUND Studie: Zwischenlagerung Bundesrepublik – Hochradioaktive: Wachsende Risiken bei der Atommülllagerung – BUND mit neuer Sicherheitsstudie zur Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle
Zur Zwischenlagerung in Biblis:
- Atommüll-Castortransporte Sellafield – Biblis: Schief, abgeschabt und mit Abweichungen – Probleme mit Behältern und Einbauten
- Atommüll hochradioaktiv: Vorerst keine Castor-Transporte aus Sellafield nach Biblis
- Atommüll-Zwischenlager Biblis: BUND klagt für mehr Sicherheit bei hochradioaktiven WAA-Abfällen
Damit macht das zuständige Bundesamt für Sicherheit der kerntechnischen Entsorgung BaSE den Weg für die Atomtransporte nach Biblis frei. umweltFAIRaendern veröffentlicht folgende Dokumente im Zusammenhang mit den rechtlichen Auseinandersetzungen um die Sicherheitsmängel bei der Einlagerung dieser Atomabfälle im ZL Biblis.
- BaSE – erneute Anordnung des Sofortvollzug (PDF),
- BUND Widerspruch (PDF), BUND Ergänzung Widerspruch (1, PDF), BUND Ergänzung Widerspruch (2, PDF),
Weitere solcher Atomtransporte mit Abfällen aus den Plutoniumfabriken in Sellafield und La Hague sollen in die Zwischenlager Isar und Brokdorf sowie nach Philippsburg folgen. Dort ist die Einlagerung derartige Abfälle noch nicht genehmigt, die Verfahren laufen noch. Für die Einlagerung in Biblis war die Genehmigung kurz vor Weihnachten 2020 von BaSe erteilt worden.
- Sicherheitsmängel: BUND verstärkt Kritik an Atommüll-Zwischenlagerung in Biblis
- Plutonium-Schiffe und hochradioaktiver Atommüll für Zwischenlager Biblis
- BUND Hessen widerspricht der Einlagerung von Sellafield-Castoren in das Standort-Zwischenlager des AKW Biblis
Anti Atom Initiativen haben gegen den Atommülltransport Proteste angekündigt. Nach den jetzt anstehenden Castor-Transporten mit verglastem Atommüll aus Sellafield und La Hague stehen weitere Atomtransporte an. Über 100 Behälter mit verstrahlten Struktur- und Bauteilen verbrauchter deutscher Brennelemente sollten eigentlich in nächster Zeit aus La Hague ins Zwischenlager in Ahaus transportiert werden. Diese Transporte verschieben sich jedoch, weil erst noch der entsprechende „Castor“-Behälter neu entwickelt werden muss.
Weitere Informationen auf umweltFAIRaendern Zur Genehmigung für Biblis und warum das keine gute Idee ist:
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