[Stoppt den Krieg] LINKE im Bundestag fordert Stilllegung der Uranfabriken in Lingen und Gronau
Krieg in der Ukraine hin und Sanktionen gegen Russland her: Immer noch liefert Russland mit entsprechenden Genehmigungen Atombrennstoff nach Lingen, Niedersachsen, Germany. Dort befindet sich eine der beiden bundesdeutschen Uranfabriken, die bislang vom Atomausstieg ausgenommen sind. Eine weitere atomausstiegs-befreite Uranfabrik befindet sich mit der URENCO in Gronau, NRW. Beide Anlagen versorgen unbefristet Atommeiler in aller Welt mit nuklearem Brennstoff – teilweise powered by Russia! Die Linksfraktion im Bundestag hat jetzt einen Antrag auf den Weg gebracht, der die Stilllegung dieser beiden Uranfabriken zum Ziel hat.
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Die Grünen hatten deren Stilllegung zwar zunächst im Wahlprogramm auch gefordert, im Koalitionsvertrag mit SPD und FDP war davon aber keine Rede mehr. Die Linksfraktion bringt diesen Antrag in einer Phase ein, in der der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck den Weg für eine befristete Laufzeitverlängerung von zwei der drei restlichen am Netz befindlichen Atommeiler frei macht.
Aktuell spricht Habeck davon, dass diese AKWs in Süddeutschland statt Ende Dezember 2022 erst Mitte April 2023 abgeschaltet werden sollen. Derweil trommeln AfD, CDU/CSU und FDP und Wirtschaftsverbände und sogar Kommunen, dass selbst die schon stillgelegten AKWs mindestens für einige Jahre wieder ans Netz sollen.
In Niedersachsen – dem Bundesland der Uranbrennelemente-Fabrik ANF Lingen – stehen Mitte Okotober Landtagswahlen an. Das Land ist die Atomaufsicht über die Uranfabrik.
- Unbefristet trotz Atomausstieg: Lizenz für hochradioaktive Atommüll-Vorprodukte – Uranfabrik Lingen – Powered by Russia
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Bereits 2018 hatte die Linksfraktion im Bundestag erfolglos die Stilllegung der beiden Uranfabriken angestrebt. Damals lehnte die Große Koalition aus SPD und CDU/CSU den Antrag schließlich ab. Der aktuelle Antrag basiert in wesentlichen Teilen auf dem alten Antrag, wurde aber teilweise nicht aktualisiert oder enthält Behauptungen, die nicht zutreffend sind. Aber das ändert nichts daran, dass in der Tat die Uranfabriken als Beihelfer zum AKW-Betrieb abgeschaltet gehören. Zum alten Antrag siehe u.a. Linksfraktion Antrag im Bundestag: Uranfabriken Gronau und Lingen stilllegen – Uranexporte verbieten
- Der Bundestag berichtet über den neuen Antrag der Linksfraktion auf seiner Homepage über den Antrag (siehe als Dokumenation dazu unten). Der Antrag ist hier beim Bundestag als Drucksache online. Auch hier direkt mit der Drucksachennummer 20/3616
- Alles über die Uranfabriken Lingen und Gronau auf umweltFAIRaendern.de.
- Am 1. Oktober demonstrieren in Lingen Anti-Atom-Initiativen für die Stilllegung aller Atomanlagen. Neben der Uranfabrik steht in Lingen das noch in Betrieb befindliche AKW Emsland, welches nach bisherigen Plänen immer noch Ende 2022 vom Netz gehen wird. Außerdem steht in Lingen das vor vielen Jahre stillgelegte AKW Lingen, dessen Rückbau bis heute verzögert wurde. Über die Anti-Atom-Demo in Lingen – hier weitere Informationen.
Dokumentation: Bundestag-Homepage: Linksfraktion fordert Stilllegung von Uranfabriken
Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz/Antrag – 26.09.2022 (hib 477/2022)
Berlin: (hib/SAS) Die Linke verlangt, die Uranfabriken in Gronau und Lingen abzuschalten. In einem Antrag (20/3616) fordert sie die Bundesregierung auf, einen Gesetzentwurf zur Stilllegung von Anlagen zur Kernbrennstoffversorgung, insbesondere der beiden Urananlagen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vorzulegen, „um den Atomausstieg in Deutschland umfassend zu machen“. Auch Uranbrennstoff-Exporte für Atomreaktoren im Ausland sollen verboten werden. Hierzu solle dem Entwurf eine Regelung beigefügt werden, die solche Ausfuhren „rechtlich zweifelsfrei“ untersagt, schreiben die Abgeordneten.
Bislang seien die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen vom Atomausstieg ausgenommen, heißt es im Antrag. Diese versorgten nicht nur Atomkraftwerke in Deutschland mit Brennstoff, sondern weltweit. Zu den Abnehmern gehörte auch marode Reaktoren im grenznahen Ausland wie etwa das Tihange und Doel in Belgien oder Cattenom und Fessenheim in Frankreich. Damit trügen deutsche Uranfabriken dazu bei, dass „die unverantwortlichen Risiken der Atomenergieerzeugung international fortbestehen“ und gefährdeten auch die bundesdeutsche Bevölkerung. Mit einer Stilllegung der Anlagen würde die Bundesregierung ihre „Politik zum Ausstieg aus der Atomenergienutzung konsequent und glaubwürdig fortsetzen“, begründet die Fraktion ihre Initiative.
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