Tschüss Hans-Hermann Teichler – und Danke!

Tschüss Hans-Hermann Teichler – und Danke!

„Der Steuermann geht von Bord“ schreiben zwei, die lange an seiner Seite für eine gerechte und solidarische Zukunft gestritten haben, zum Abschied von Hans-Hermann Teichler. Natürlich in der Zeitung, die HH mit vielen vielen Artikeln über viele viele Jahre mit Analysen und Kritik über und gegen kapitalistische Wirklichkeit gefüllt hat. Später, als die Zeitung nicht mehr Arbeiterkampf, Zeitung des Kommunistischen Bundes, sondern Analyse und Kritik, Zeitung für linke Debatte & Praxis betitelt war, hat er sich weiter intensiv für die Zukunft und für den Vertrieb dieser Zeitung engagiert. Kommunikationstechniker und Computer-Spezi war er, nicht nur Genosse, sondern auch Freund, Lebenspartner, Vater, Wegbegleiter, Opa und noch so viel mehr. Einer, der zur Seite stand, wenn Unterstützung gebraucht wurde. Einer, der streitbar, verschmitzt, humorvoll und auch mal schräge war. Hans-Hermann Teichler ist am 27. November 2023 gestorben.

Er war „Anleiter“ für Dorf-Kommunisten, in der sagenumwobenen Lindenalle, dem HSV, Hamburger Satz und Verlag. Die zentrale des KB. Er unterrichtete Wordstar unter DOS auf grün blinkenden Bildschirmen – Text- und Adressverwaltung – zur Organisation von Aktionen gegen Nato-Konferenzen. Er spielte im ak-Team engagiert mit der „Lederpille“ bei den fälschlichtaz-Turniere“ genannten Pokalen (nachtreten politisch korrekt) auf staubigen Hamburger Plätzen (August Postler). Er sicherte mit seinem Know-How als „Back-Office“ einen ahnungslosen Windows-Netzwerk-Administrator-Genossen eine Möglichkeit und war auch Streit-Schlichter, wenn ak-Redakteure um die 2000er Jahre Veränderung nicht immer im gleichen Sinn verstanden, um die Zeitung in die Zukunft zu bringen. Er war da, als das alles Anfing. Natürlich war er auch Anti.AKW-Genosse, davon erzählen Heini und Detlef im ak. Was denn sonst? Und das Kinderhaus Heinrichstraße. Der Jongleur der Bundesbahn. Irgendwas mit Flüchtlingen. Die Hamburger Frieko (Friedenskoordination). Da war auch die Geschichte mit dem „Trüffelschwein„. Das alles, und noch viel mehr! Danke, Hans-Hermann.

Womit Hans-Hermann zu tun hatte, wo er her kam und was ihn und viele prägte. Das MPZ machte 1987 einen Film. In einer Zeit, in der Video und Film noch eine extrem kostspielige Sache war und Fernsehen und Film in hohem Maße Möglichkeit der Obrigkeiten war. Die Welt der Untertanen war – nicht nur beim Video und Film – Schwarz-Weiß: 15 Jahre Kommunistischer Bund (KB) | mpz Hamburg 1987 – Teil 1 15 Jahre Kommunistischer Bund (KB) | mpz Hamburg 1987 – Teil 2 (über Invious zu Youtube)

Die Traueranzeige zum Abschied von Hans-Hermann Teichler, wie sie in der Taz in der Ausgabe am 16. Dezember 2023 erschienen ist:

„Er war uns ein guter Ratgeber, ein kluger und nachdenklicher Aktivist und das alles sogar mit Humor.“

Dirk Seifert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert