Unterirdisch: aufpASSEn – Fünf Freunde auf Endlagersuche

umweltfairaendernDie Endlagersuche wird immer besser. Nun bewirbt sich auch noch die kleine BI aufpASSEn um einen Sitz in der Kommission zur Endlagersuche. Selbst dem BUND, der sich vor kurzem für viele vollkommen überraschend als einziger Umweltverband gefunden hat, in die Kommission einzusteigen, dürfte eher mulmig werden. Verstärkung – wenn es die den in dieser Farce von Endlagersuche geben kann, sieht ganz sicher anders aus. Und wer sich ein wenig auskennt in der Materie und den Brief der aufpASSErInnen liest (hier als PDF), kommt aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus. Wäre die Entscheidung des BUND, sich an der Kommission zu beteiligen, nicht so ärgerlich, möchte man man glatt sagen: Armer BUND. (Na gut, selber Schuld könnte man auch sagen. Wie sehr der BUND schon jetzt in der Sache „schwimmt“, zeigt dieser Bericht hier bei den Klimarettern.)

Udo Dettmann will den Platz für die BI aus Remmlingen gern übernehmen. Dass er nicht nur BIler ist, sondern auch echter Sozialdemokrati und SPD-Kreisvorstandsmitglied, ein Schelm, wer dabei böses denkt. Aber es sind einfach echte große Feststellungen: „Diese Entscheidung ist im Dissens mit den Bürgerinitiativen und Umweltverbänden geschehen“, teilt die Ini uns mit. Egal, denn: „Aus Sicht von aufpASSEn ergänzt sich beides: der radikale Widerstand von außen und die Arbeit von innen, nämlich mit denen zu reden, die sich über Lösungswege Gedanken machen und Entscheidungen treffen werden. Diese Leute sitzen in der Endlagerkommission.“ (Ah, und wer sind die, die nicht drin sitzen?)

Spätestens an dieser Stelle könnte man getrost aufhören, weiter zu lesen… Das in der Kommission vor allem eine massive Front und Mehrheit von Gorleben-Freunden aus den Reihen der CDU/CSU, deren Wissenschaftsvertreter bzw. Lobbyisten sowie Vertretern der Atomkonzerne sitzen, hat man in Remmlingen offenbar so ganz noch nicht mitbekommen. Die machen sich verdammt intensiv Gedanken über Lösungswege und werden ohne Frage für Entscheidungen sorgen: Nämlich dass am Ende Gorleben als Standort für ein Endlager rauskommt. Dann aber so richtig legitimiert. Gorleben? Richtig: Das Wort und was es bedeutet, taucht – ooops – kein einziges Mal in der Erklärung der AufpASSEr auf. Echt unterirdisch.

Da ist es fasst nur noch am Rande ein weiteres Kuriosum: Der Landkreis Wolfenbüttel bzw. dessen SPD-Landrätin möchte gern, dass die neue Entsorgungsbehörde, die mit dem Gesetz aus der Taufe gehoben wurde und gegen das die Umweltverbände ebenfalls massive Kritik formuliert haben, in den Landkreis Wolfenbüttel holen (siehe hier Weser-Kurier). Tolle Idee. Das Udo Dettmann in der Kommission eigentlich zunächst mal „evaluieren“ muss, ob es die Behörde überhaupt braucht – egal.

Dirk Seifert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert