Anschlag: BUNDHamburg@G20 – „Das klassische Wirtschaftsmodell mit seinem enormen Ressourcenverbrauch führt erkennbar in die Sackgasse“

Anschlag: BUNDHamburg@G20 – „Das klassische Wirtschaftsmodell mit seinem enormen Ressourcenverbrauch führt erkennbar in die Sackgasse“

Wenige Tage vor dem G20-Gipfel in Hamburg hat der BUND Hamburg 20 Thesen zur Klima- und Umweltpolitik (siehe unten) an ein symbolisches Hamburg-Tor angeschlagen. Damit fordert der Verband gravierende Veränderungen. Der BUND Hamburg ruft auf, sich friedlich an den vielfältigen Protesten vom 02. bis zum 08. Juli 2017 zu beteiligen. Den Auftakt macht am 02. Juli 2017 die Protestwelle um 12 Uhr auf dem Hamburger Rathausmarkt. Am Gipfeltag (08.07.2017) trifft sich die BUNDjugend um 11 Uhr am Hühnerposten, um an der Abschlussdemonstration teilzunehmen.

Per Pressemitteilung hat der Hamburger BUND seine Aktion am Freitag kommentiert:

„Im Lutherjahr hat der BUND Hamburg heute 20 Thesen symbolisch an das Hamburger Stadttor geschlagen, um auf die großen umwelt- und klimapolitischen Herausforderungen in den 20 führenden Wirtschaftsnationen aufmerksam zu machen. So sind die G20 Staaten für 75 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich und in allen Ländern nimmt die Artenvielfalt ab. Die Belastung von Luft, Wasser und Boden ist weiterhin zu hoch und die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander.

Zentral sind die Forderungen des BUND zum Klimaschutz. Die Aufkündigung des Pariser Klimaschutzabkommens durch die USA muss von Seiten der anderen 19 Staaten deutlich verurteilt werden. Außerdem bedarf es einer Übereinkunft, den Bau weiterer Kohlekraftwerke in allen G20-Staaten sofort zu stoppen und eines G20-Ausstiegsfahrplans aus der Nutzung fossiler Brennstoffe.

„Unsere 20 Thesen haben eine klare Botschaft an unsere Gäste in Hamburg: Die G20-Staaten müssen dem Klima- und Artenschutz einen deutlichen Vorrang einräumen. Das klassische Wirtschaftsmodell mit seinem enormen Ressourcenverbrauch führt erkennbar in die Sackgasse“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Auch für Deutschland mahnt der BUND Hamburg stärkere Anstrengungen an. Trotz des erfolgreichen Ausbaus der regenerativen Energien ist im letzten Jahr der CO2-Ausstoß wieder gestiegen. Deutschland muss daher mit einem konkreten Abschaltplan für seine Kohlemeiler bis spätestens 2030 vorangehen.

Die G20-Gastgeberstadt und einstige Europäische Umwelthauptstadt Hamburg wird aller Voraussicht nach die Einsparziele im Klimaschutz bis 2020 bzw. 2030 nicht erreichen. Aktuell werden in der Hansestadt immer noch skandalöse 92 % des Stroms aus fossilen Energieträgern1 erzeugt. „G20 in Hamburg ist auch Anlass, die Gastgeberstadt in die Pflicht zu nehmen. Im Klimaschutz kommen wir nicht voran. Abnehmende Artenvielfalt und eine gesundheitsschädliche Luft- und Lärmbelastung kennzeichnen die Situation in Hamburg. Auch wenn es woanders deutlich schlimmer ist – wir sind bei Leibe kein umweltpolitischer Musterknabe“, stellt Manfred Braasch klar.

Der BUND Hamburg ruft die Hamburger Bevölkerung auf, sich friedlich an den vielfältigen Protesten vom 02. bis zum 08. Juli 2017 zu beteiligen. Den Auftakt dazu macht am Sonntag, den 02. Juli 2017 die Protestwelle um 12 Uhr auf dem Hamburger Rathausmarkt. Am letzten Gipfeltag (08.07.2017) trifft sich die BUNDjugend um 11 Uhr am Hühnerposten, um an der Abschlussdemonstration teilzunehmen.

https://www.facebook.com/bund.hamburg/videos/1569550049751362/

BUND Hamburg: G20 – Thesen / G20 – propositions

  1. Gemeinwohl-Ökonomie jetzt – Economy for the common good
  2. Keine industrielle Landwirtschaft – No industrial agriculture
  3. Ausverkauf Afrikas stoppen – Stop the sellout of africa
  4. Gesunde Lebensmittel weltweit – Healthy food worldwide
  5. Nachhaltige Geldanlagen fördern – Promote sustainable financial investment
  6. Umweltfreundliche Mobilität – Eco-friendly mobility
  7. Kohleausstieg bis 2030 – auch in Hamburg – Coal exit until 2030 – also in Hamburg
  8. Postwachstum als Schwerpunkt der Wissenschaft – Degrowth as a focus of science
  9. Artenvielfalt schützen – Protection of biodiversity
  10. Umweltschutz braucht mehr Demokratie – Enviromental protection needs more democracy
  11. Keine umweltschädlichen Subventionen – No enviromentally harmful subsidies
  12. Investitionen nur in grüne Zukunftstechnolgien – Investment in green economy only
  13. Sauberes Trinkwasser und saubere Luft weltweit – Clean air and drinking water worldwide
  14. Konsequenter Bodenschutz – Consistent soil protection
  15. Gewässerschutz weltweit – Water protection wordwide
  16. Menschenwohl statt Rendite – Benefit of mankind before return
  17. Weltweite CO2-Steuer – Worldwide carbon tax
  18. Klimaschutz: Pariser Beschlüsse einhalten – Climate protection: stick to the Paris agreement
  19. Keine Patente auf Leben – No patents on life
  20. Grüne Gentechnik beenden – Stop green genetic engineering

Dirk Seifert

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