Vattenfall steigt ab: Keine Puste mehr für den Radsport – Kohlemonster Moorburg kommt später

Hohe Gewinne mit dem Betrieb der Energienetze. Künftig zum Vorteil für Hamburg. Foto: Dirk Seifert
Kein Radsport mehr mit Vattenfall. Foto: Dirk Seifert

Nicht mal das bekommt Vattenfall mehr auf die Stange: Der langjährige Radsport-Sponsor verabschiedet sich nun auch noch von den „Cyclassics“, einem der größten Rennen für Profis und Amateure. Im nächsten Jahr wird die letzte Veranstaltung mit dem Vattenfall-Emblem stattfinden, dann ist es vorbei. Und vermutlich nicht nur mit dem Radsport, sondern auch mit den sonstigen Geschäften. Während Vattenfall nach und nach alles abschaltet, bleibt – neben dem Atommüll – nur noch das nagelneue Kohlemonster in Moorburg. Dessen Inbetriebnahme ist bereits Jahre wegen zahlreicher Probleme mit der Technik und dem Stahl verzögert und hat zu hohen Verlustabschreibungen geführt. Auch aus der jüngst noch stolz verkündeten Inbetriebnahme des ersten Blocks am 23. Dezember wird nun nichts. Der NDR meldet: „Der erste Block des Kohlekraftwerks mit 827 Megawatt Leistung werde nun vermutlich im Verlauf des ersten Quartals 2015 seinen Betrieb aufnehmen, teilte eine Vattenfall-Sprecherin am Freitag in Hamburg mit.“ Technische Probleme heißen also nun Optimierung. Vattenfall-Sprech vom Feinsten.

Die Pressemitteilung, mit der Vattenfall das Ende seines Sponsorings für das Radrennen in Hamburg bekannt gibt, folgt der immer wieder großartigen Wirklichkeitsdarstellung: „20-jähriges Jubiläum der Vattenfall Cyclassics“ heißt es und dann erst irgendwo weiter unten: „Mit dieser Jubiläumsausgabe beendet Vattenfall nach 20 Jahren das Engagement bei den Vattenfall Cyclassics.“ Schade eigentlich. Viel lieber würde ich die Schlagzeile lesen: „Vattenfall beendet Engagement für die Klimakatastrophe in Moorburg: Künftig nur noch Radrennen.“

Doch noch ist nicht aller Tage Abend. Die EU-Kommission könnte Vattenfall noch einen weiteren unangenehmen Schlag verpassen. Weil offenbar EU-Vorschriften bei der Genehmigung für das 1.600 MW-Monster nicht ausreichend beachtet wurden, könnten höhrere Auflagen dazu führen, dass sich die Stromerzeugung in Mooburg für den Konzern noch einmal mächtig verteuert. Schauen wir mal, was das neue Jahr bringt.

Dirk Seifert

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