Stromnetze Hamburg: Energie-Genossen bewerben sich mit Partner um das Netz
Wenn morgen in Hamburg das Konzessionsverfahren für den künftigen Betrieb der Stromnetze eröffnet wird, wird auch die EnergieNetz-Genossenschaft Hamburg eine Bewerbung abgeben. Mit im Boot ist das niederländische Netz-Unternehmen Alliander. Die Bürger-Energie-GenossInnen sind im letzten Jahr im Rahmen der Volksentscheids-Kampagne für die Rekommunalisierung der Energienetze in Hamburg entstanden. Eigentlich war der Plan, gemeinsam mit der Stadt Hamburg den künftigen Netzbetrieb zu übernehmen und die dezentrale Energiewende zu unterstützen.
Jetzt hat sich die Energie-Genossenschaft neu orientiert und bringt mit Alliander einen eigenen Netzbetreiber mit. Das stärkt die Bewerbung der GenossInnen. Sowohl was das technische KnowHow angeht, als auch bei der Finanzierung der Stromnetz-Übernahme. Die Energie-GenossInnen verfügen nach eigenen Angaben bereits über 51 Millionen Euro an Kapital, die innerhalb weniger Monate zustande gekommen sind.
Alliander kommt aus den Niederlanden. Dort wurde das Unternehmen 2009 von der Nuon abgespalten, um einen von Stromvertrieb und Erzeugung unabhängigen Netzbetreiber zu schaffen. Inzwischen betreibt Alliander einige kleinere Stromnetze und die Straßenbeleuchtung einiger Städte in Deutschland. Alliander bewirbt sich auch in Berlin um die Stromnetzkonzession. Auch dort gehört das Netz zur Zeit noch Vattenfall.
Hier die PM der EnergieNetz-Genossenschaft:
„Pressemitteilung: Bürgergenossenschaft EnergieNetz Hamburg eG und Alliander AG bewerben sich gemeinsam als Bietergemeinschaft im Hamburger Stromnetz-Konzessionsverfahren.
Hamburg den 14. Jan. 2014
EnergieNetz Hamburg eG und Alliander AG bewerben sich gemeinsam als Bietergemeinschaft im Hamburger Stromnetz-Konzessionsverfahren.
Mit der gemeinsamen Bewerbung unterstreichen beide Unternehmen ihr konkretes Interesse an der Modernisierung und am Betrieb des Hamburger Stromnetzes und betonen zugleich ihren Wunsch und ihr Angebot einer kommunalen Partnerschaft mit der Freien und Hansestadt Hamburg.
Matthias Ederhof, Vorstand der EnergieNetz Hamburg eG, sagt dazu: „Ein wichtiges Ziel ist es sowohl für die EnergieNetz Hamburg eG als auch für die Alliander AG, eine dauerhafte Bürgerbeteiligung bei der Hamburger Energiewende im Rahmen einer kommunalen Partnerschaft mit der Freien und Hansestadt Hamburg in der Netzeigentums- oder Netzbetriebsgesellschaft zu implementieren.“
Alliander, ein kommunales Unternehmen, konzentriert sich als reines Netzbetriebsunternehmen auf den Betrieb komplexer Strom- und Gasnetze sowie öffentlicher Beleuchtungsanlagen. Mögliche Interessenkonflikte mit Erzeugungs- oder Vertriebssparten, wie bei integrierten Versorgungsunternehmen häufig zu finden, sind dadurch ausgeschlossen. Das Unternehmen hat viel Erfahrung und Kompetenz im Umbau dieser Netze für die Erfordernisse der Energiewende und ebenso in der flexiblen Ausgestaltung der Partnerschaft mit den jeweiligen Kommunen. Besonderes Augenmerk legt Alliander dabei auf angemessene Formen der Bürgerbeteiligung. Die Alliander AG verfügt im Verbund mit der Alliander N.V. über alle erforderlichen Voraussetzungen für einen zuverlässigen und effizienten Betrieb der Energieversorgung und weist seit 1905 dies in ihren Versorgungsgebieten nach. Mit über 7.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,67 Mrd. € ist die Alliander – Gruppe der größte Betreiber von Energieversorgungsnetzen in den Niederlanden. Die nachhaltige und kompetente Sicherung einer preiswerten und soliden technischen Infrastruktur für Kommunen ist die Kernaufgabe der Alliander AG.
Die EnergieNetz Hamburg eG ist ein Zusammenschluss von Hamburger Bürgerinnen und Bürger mit dem Ziel, Verantwortung für die Hamburger Energiewende zu übernehmen und eine echte Bürgerbeteiligung bei der Modernisierung des Hamburger Stromnetzes zu ermöglichen. Im Vordergrund stehen dabei die Ertüchtigung des Netzes für die Anforderungen der Energiewende, der konsequente Ausbau erneuerbarer Energieträger und klimafreundliches und sozial verträgliches Wirtschaften. Die EnergieNetz Hamburg eG ist mit der Zielsetzung „Energienetze in Bürgerhand: Wir kaufen unser Stromnetz!“ im Mai 2013 in die Öffentlichkeit gegangen und hat erfolgreich Eigenkapital zur Umsetzung diese Ziels eingeworben.“
EnergieNetz Hamburg eGM www.energienetz-hamburg.de
Ich habe für eine Übernahme der Netze durch die Stadt Hamburg gestimmt und nicht füe eine ausländische Firma die mit Hilfe einer sogenannten Bürgergenossenschaft die Netze übernimmt.Dann könnten die Netze auch bei Vattenfall bleiben und Hamburg hätte seine Beteiligung.Mich würde schon sehr interessieren welche Bürger hinter diesem Deal mit den Holländern stecken.Das ist meiner Meinung nach ein Verrat an der Sache,die Netze und die Einnahmen in die Hände der Stadt Hamburg zu bekommen.
Lieber Michael, zunächst mal: Die bewerben sich um die Konzession und das ist nun einmal schlicht Rechtslage. Das aber ändert nichts am Volksentscheid. Der sagt klar und eindeutig: Senat und Bürgerschaft sollen alle zulässigen Schritte unternehmen, um 100 Prozent der Energienetze in die öffentliche Hand zu übernehmen! Beim Eigentum gibt es also keinerlei Spielraum für Senat und Bürgerschaft. Alles weitere müsstest du mir den Leuten von der Genossenschaft direkt besprechen, der Link zu der Seite ist ja in den Artikeln von mir jeweils genannt. Auch in bin gespannt, wie die Genossenschaft die Kooperation mit Alliander erklärt. In der Tat sind da ja durchaus viele Fragen interessant. Gruß. Dirk Seifert
Hallo Dirk,mir ist die Rechtslage schon klar. Ich frage mich nur welche Beweggründe die Mitglieder der Genossenschaft haben,sich einem so großen Konzern anzuschliessen mit ihrem er kleinerem Kapital von 51 Millionen. Da werden sie wohl kein grosses Mitspracherecht haben,im Vergleich der ehemaligen Beteiligung der Stadt. Kannst du mir sagen wie ich die Genossenschaft fragen kann,ich habe nichts gefunden.
Hallo Michael, ich habe die doch ein paar mal Verlinkt, wenn ich über die geschrieben habe. Die habe eine eigene Homepepage, da stehen auch Kontakte.
Gruß
Dirk