Rekommunalisierung der Energienetze: Klimaschutz in der Metropole – Hamburg kann mehr!
Ohne den erfolgreichen Volksentscheid „Unser Hamburg – Unser Netz“ wäre die kommende Konferenz zum Thema „Klimaschutz in der Metropole – Hamburg kann mehr!“ nicht möglich. Solange Vattenfall und E.on die Kontrolle über Hamburgs Energienetze in der Hansestadt hatten, machte sie hinter verschlossenen Türen ihre Geschäfte klar. Klimaschutz spielte da bestenfalls am Rande eine Rolle. Jetzt ändern sich mit der Umsetzung des Volksentscheids nach und nach die Rahmenbedingungen. Und damit kommen Handlungsmöglichkeiten zurück nach Hamburg. Die müssen jetzt ausgelotet werden, da müssen Ideen und Konzepte auf den Tisch und es müssen die Möglichkeiten für mehr Klimaschutz, für mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz und auch für soziale Rahmenbedingungen der Energieversorgung ausgelotet werden. Einen weiteren Schritt im laufenden Wärme-Dialog unternimmt nun der BUND gemeinsam mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg.
- Der Hamburger „Wärme-Dialog“ auf umweltFAIRaendern.de
- Hamburger Stromnetz ohne Vattenfall – Rekommunalisierung hilft Energiewende
- Volksentscheid Energienetze: Gasnetz-Übernahme von E.on auf dem Weg
Am 19. und 20. Juni 2014 führen sie eine hochkarätig besetzte Fachtagung durch, bei der zahlreiche Aspekte einer klimafreundlichen Wärmeversorgung für Hamburg diskutiert werden. Außerdem steht die Stromversorgung im Fokus der zwei Konferenz-Tag. Das komplette Programm kann hier eingesehen werden (PDF).
Endlich wird in Hamburg und hoffentlich in Gesamtdeutschland begriffen, dass die Versorgung mit Strom, Wärme, Gas und Wasser zur unbedingt notwendigen Daseinsvorsorge gehört und diese gehört unter öffentliche und demokratische Kontrolle. Der Raub-Kapitalistische Drang, alles zu kommerzialisieren und sich die Konzerne daran mästen zu lassen, muss gebrochen werden.
Auch das immer wieder gehörte Argument, die Konzerne könnten das besser, ist unrichtig: der zerstörte Reaktor in Japan gehörte einem Privatunternehmen und konnte nur so schwer haverieren, weil die Privatfirma ihn vernachlässigt hat und er dadurch bereits schrottreif war. Erdbeben und Tsunami gaben ihm nur den Rest.
Und nun; warum in die Ferne schweifen. Vattenfall ist auch nicht besser. Die Vattenfall „Fachleute“ haben nur Glück gehabt, denn sonst wären uns DREI Reaktoren um die Ohren geflogen, nämlich ein schwedischer, dessen Generatoren ausfielen, Brunsbüttel und Geesthacht. In allen drei Fällen war die Vattenfalltruppe genauso hilflos wie Tepco.
Zum Schutz der Umwelt, des Lebens und der Bürger dürfen die Konzerne nicht das Recht haben, über Kraftwerke und Resoursen jeder Art zu verfügen. Das Mindeste ist eine institualisierte öffentliche und demokratische Kontrolle.
Martin Schwarz