Austern, Krieg und Joan Baez

Joan Baez - Lorient - France - Bretagne 2016Da war ich ja nun mal endlich Sommerurlaub machen in der Bretagne oder Breizh, wie die Einheimischen sagen. Nicht nur wunderschön dort. Nicht nur, dass ich endlich die Gelegenheit genutzt habe, das bedrohte Exemplar der Gattung Meeresfrüchte sprich Auster (Welt) am Wegesrand genauer zu studieren. Nicht nur, weil an vielen touristischen Orten und auf Veranstaltungen der Ausnahmezustand durch Polizei- und Militärpräsenz deutlich wahrnehmbar ist. Nicht nur, dass mir in erschreckendem Maße bei der Durchreise über die Normandie in die Bretagne mehr als deutlich wurde, in welcher Weise Deutschland mit seinen zwei Weltkriegen bis heute Spuren hinterlassen hat, die nicht nur in Friedhöfen, sondern auch unendlich vielen Bunker-Anlagen bis heute eine Mahnung gegen Krieg, Nationalismus und Faschismus sind. Beeindruckend auch das „Interceltic-Festival“ in Lorient, wo ich endlich auch ein Konzert mit Joan Baez (Youtube, ihre Homepage hier) erleben konnte: Ein vielleicht altmodisches, aber schönes Plädoyer für eine „andere Welt“ ohne Kritik, Rassismus und Ausbeutung! Leider reichte die Zeit nicht mehr für die Corrs.

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Einer von vielen: Bunker der deutschen Wehrmacht an der Küste in Guidel-Plage
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Ausnahmezustand in Frankreich, Bretagne: Bewaffnete Einheiten am Mount St. Michel
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Bedrohte Meeresfrucht

So schön die Bretagne ist, so britisch und so geprägt von Ebbe und Flut. Es ist nicht möglich, die Spuren von zwei Weltkriegen zu übersehen. Zu oft sind vor allem die alten Festungs- und Bunkeranlagen der deutschen Wehrmacht entlang der Küste zu sehen, die als Abwehrfront im besetzen Frankreich gegen Angriffe der alliierten Westmächte errichtet wurden.

Über Lorient schreibt Wikipedia: „Im Zweiten Weltkrieg – am 25. Juni 1940 – besetzte die deutsche Wehrmacht den Hafen und unterhielt ein Marinelazarett. Wie kaum eine andere hatte die Hafenstadt unter dem Zweiten Weltkrieg zu leiden: Da die alliierten Luftangriffe den U-Boot-Bunker nicht zerstören konnten, wurden die Versorgungslinien zum U-Boot-Stützpunkt bombardiert, so dass 1943 fast die ganze Stadt zerstört wurde. Die U-Boot-Bunker blieben zwar intakt, waren jedoch ohne Nachschub kaum mehr zu nutzen. Nach der Invasion in der Normandie (Operation Overlord) im Sommer 1944 wurde die Stadt in der Schlacht um die Bretagne von amerikanischen Streitkräften belagert. Die Deutschen konnten die Atlantikfestung jedoch noch bis zum 10. Mai 1945 halten.“

 

Dirk Seifert

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