N-Olympia Hamburg – Vorn: DOSB inszeniert Bürger:innen-Beteiligung – Hinten: Senat und DOSB verhandeln Memoradum of Understanding für Bewerbung

N-Olympia Hamburg – Vorn: DOSB inszeniert Bürger:innen-Beteiligung – Hinten: Senat und DOSB verhandeln Memoradum of Understanding für Bewerbung

Nach Leipzig nun in Hamburg. Der ewig scheiternde DOSB versucht, mit einer inszenierten Öffentlichkeits-Show Bürer:innen-Beteiligung zu simulieren. Immer wieder ist der Verband in den letzten Jahren krachend mit seinen Versuchen gescheitert ist, eine deutsche Bewerbung für Olympische Spiele unter dem skandalumwitterten Internationalen Olympsichen Komitee IOC hinzubekommen. München und Garmisch Partenkirchen, Berlin, Hamburg und zuletzt auch in NRW ging der elitäre Olympia-Club einfach nur baden. Nun also ein neuer Anlauf. Ausgerechnet für die Spiele 2036 – 100 Jahre nach der Nazi-Olympia. Sonst ist auch 2040 ok. Jetzt sollen München, Berlin, Hamburg, Düsseldorf und Leipzig zu einer gemeinsamen Bewerbung verknotet werden. In Leipzig sollen sich jüngst vielleicht 40 Bürger:innen auf der Veranstaltung des DOSB verloren haben. In Hamburg waren es heute vormittag vielleicht 60 – 70, von denen vermutlich einer größerer Teil aus entsprechenden Sportverbänden stammte. Er sollte offen sein, der Dialog. Nicht aber auf dem Podium. Auf Nachfrage der Linken Bürgerschaftsabgeordneten Heike Sudmann gab es zu Antwort: Sie könne später Fragen stellen! (Einige Bilder einer einsamen und verregneten Marketing-Veranstaltung des DOSB folgen unten.) Wichtig ist: Senat und DOSB verhandeln offenbar im Hinterzimmer schon über ein Memorandum of Understanding.

NOlympia Hamburg und Aktive von DIE LINKE waren mit einer kleinen Protestaktion vor Ort und erinnerten, dass Hamburg erst vor wenigen Jahren in einem hochpolitisierten Referendum, extra per Verfassungsänderung für die Olympia-Bewerbung erfunden, klarstellt hatte: Nein! Hamburg braucht keine Spiele und kein IOC.

Interessant auch: Während vorn so getan wird, als würde der DOSB die Bürger:innen-Beteiligung wichtig nehmen, laufen hintenrum die eigentlich relevanten Geschäfte. Das Hamburger Abendblatt, schon 2015 von journalistischer Unabhängigkeit in Sachen Olympia völlig losgelöst, berichtet im Vorfeld der DOSB.Marketing.Veranstaltung natürlich in der vor allem Pro-Weise.  In einer als „Kommentar“ deklarierten Anzeige darf in der Ausgabe vom 20.10. der DOSB-Präsident Thomas Weikert „schwurbeln“, wie es vielleicht Jens Weinreich bezeichnen würde.

In einem Artikel am 19. Oktober beschreibt das Abendblatt aber neben den vermeintlichen Neuerungen auch die Kritik an einer erneuten Hamburger Werbe-Tour und über die Haltung des rot-grünen Senats der Hansestadt: „Sollte Hamburg eine Teilnahme am Bewerbungsprozess für möglich halten, müsste der Hamburger Senat allerdings schon Anfang Dezember ein “ Memorandum of Understanding“ (MOU) unterzeichnen. Die Unterschrift dieser Absichtserklärung würde signalisieren, dass die Hansestadt weiterhin am Prozess einer Erarbeitung der Bewerbung teilnehmen will. Kosten entstünden erst, wenn Hamburg als eine Bewerberstadt ausgewählt wird, so der DOSB. Aus dem Rathaus ist jedoch schon zu hören, dass beim MOU noch einige Punkte geklärt beziehungsweise geschärft werden müssten, weshalb es auch später zur Unterzeichnung kommen könne.“ (Hamburger Abendblatt – 19.10.2023, Seite 26) Verhandelt wird also bereits in den Hinterzimmern – jenseits der Öffentlichkeit.

 

 

 

Dirk Seifert

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