Ziel Bayern – Isar: Hochaktiver Atommüll aus England darf ins Zwischenlager bei Niederaichbach transportiert werden
Noch immer befindet sich hoch radioaktiver Atommüll deutscher Herkunft im Ausland. Nachdem derartige Abfälle aus Sellafield/GB und zuletzt aus LaHague/F bereits in die Zwischenlager in Biblis und Philippsburg transportiert worden sind, stehen noch zwei solche Castortransporte aus Sellafield an. Die sollen in die Zwischenlager an den ehemaligen Atomkraftwerken in Isar/Niederaichbach in Bayern und nach Brokdorf in Schleswig-Holstein. Jetzt hat die zuständige Genehmigungsbehörde, das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), die Genehmigung für die Castortransporte dieser radioaktiven Abfälle, die bei der Abtrennung von Plutonium entstanden sind, nach Bayern erteilt. Das Material ist in Glas eingeschmolzen, in sogenannte Kokillen, die in den Castor-Behältern verpackt sind. Die Transporte für Brokdorf werden nach letzten Meldungen der Bundesgesellschaft für Zwischenlager wohl erst im Jahr 2026 erfolgen. Ehemals gingen solche Atomtransporte aus den Plutoniumfabriken in Frankreich und England nach Gorleben in das dortige Zwischenlager. Als Teil eines politischen Kompromisses für einen Neustart bei der Endlagersuche hatten sich Bund und Länder vor einigen Jahren verständigt, nicht noch mehr Atommüll in Gorleben zu lagern. Weil sich aber die Suche für einen Endlagerstandort für derartige Abfälle weiter verschiebt, wird dieser Strahlenmüll noch für Jahrzehnte oberirdisch gelagert werden müssen.
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- Bitte die Suchfunktion nutzen, um mehr über Atomtransporte aus LaHague und Sellafield nach Biblis und Philippsburg zu lesen. Auch Stichworte wie Gorleben, Endlagersuche, Endlagerung, Zwischenlager etc. könnten für mehr Hintergrund hilfreich sein.
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Dokumentation der PM vom BASE – beachtet die Genehmigung unten als PDF! Und hier direkt als PDF.
- Dort finden sich viele Angaben zu den radioaktiven Abfällen und dem Umgang sowie den Verantwortlichen oder auch Orten. Der Umschlag der Castortransporte vom Schiff aus England auf die Bahn erfolgt über Nordenham. Insgesamt werden max. 196 Sellafield-Glaskokillen transportiert. Genau aufgeschlüsselt wird, wie viel Kernbrennstoff enthalten ist. Etwas mehr als 4 Kilogramm Plutonium und weitere spaltbare Stoffe sind enthalten. Die maximale Radioaktivität wird mit 2420 Petabecquerel (PBq) festgelegt. PetaBecquerel. Entspricht 2.420.000.000.000.000.000 Becquerel (Bq). Zum Vergleich: Laut KI liegt die „geschätzte Freisetzungsmenge von radioaktiven Stoffen bei der Tschernobyl-Katastrophe liegt etwa bei 5.200 PBq (Petabecquerel) für alle Radionuklide zusammen“. In den Castorbehältern aus Sellafield steckt also in etwa die Hälfte der Radioaktivität, die aus Tschernobyl im April 1986 insgesamt freigesetzt wurde. Sieben Behälter kommen max. zum Einsatz. Ein Unfall hätte katastrophale Folgen, je nach Unfallort und Szenario. Allerdings wäre das nicht mit Tschernobyl vergleichbar und in seinen Folgen vermutlich regional begrenzt. Nicht nur Unfälle und technischen Versagen sind ein hohes Risiko bei der Durchführung solcher Atomtransporte. Ein enormer Aufwand zum Schutz solcher Atomtransporte gegen terroristische Anschläge und neuerdings auch militärischen Angriffen muss seit Anfang der 2000er Jahre erfolgen. Trotzdem stehen möglicherweise noch über 150 Atomtransporte mit hoch radioaktivem Atommüll allein in Deutschland statt. Vor allem NRW ist dann besonders betroffen.
Weitere Informationen sind der PDF zu entnehmen. Der Sofort-Vollzug für die Transportgenehmigung ist erteilt.
(Das BASE hat möglicherweise irgendwas auf seiner Seite so verändert, dass bestimmte Teile per Copy und Paste nicht übernommen werden. Daher ist die folgende Dokumentation fehlerhaft bzw. mit Lücken versehen. Daher besser im Original lesen. Gleich hier unter dem folgenden Link:)
Rücktransport von hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung in Großbritannien zum Zwischenlager Isar genehmigt
Die Genehmigung für einen Transport von aus Großbritannien zurückzunehmenden aus der von aus deutschen
ist erteilt. Die Transportfirma Orano NCS GmbH hat nach Prüfung des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung die Einhaltung aller dafür notwendigen Sicherheitsanforderungen nachgewiesen.
Genehmigt ist der Transport der
auf einem Seeschiff und weiter auf der Schiene in maximal sieben Transport- und Lagerbehältern ab dem 01. März 2025 bis einschließlich dem 31. Dezember 2025. Wann und auf welchem Weg konkret der Transport stattfindet, stimmt die Antragstellerin insbesondere mit den zuständigen Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes sowie dem Eisenbahn-Bundesamt als zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde für den Schienentransport ab. Die Rücknahme der deutschen Abfälle ist völkerrechtlich verbindlich vorgegeben.
Aufbewahrungsgenehmigung für das Zwischenlager Isar liegt vor
Die Aufbewahrung der verglasten Abfälle im Zwischenlager Isar wurde vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung im April 2023 genehmigt. Auch nach der Rücknahme der sieben Behälter wird am Standort Isar die bereits genehmigte Zahl an Behältern für
nicht ausgeschöpft. Im Zwischenlager Isar ist u.a. die Aufbewahrung von maximal 152 Behältern mit gestattet. Inklusive der Behälter mit den verglasten Abfällen werden dort nach aktueller Planung 28 Behälter mit
weniger stehen als ursprünglich vorgesehen.
Hintergrund: Rücknahme der deutschen Abfälle
Die deutschen Energieversorgungsunternehmen hatten bis 2005 bestrahlte
aus ihren nach Frankreich (La Hague) und Großbritannien (Sellafield) zur transportiert. Die dabei entstandenen flüssigen Abfälle wurden anschließend in Glas geschmolzen und seitdem sukzessive nach Deutschland zurück transportiert. Aus Frankreich wurden die letzten dieser Abfälle im November 2024 zurückgenommen. Es befinden sich aber noch verglaste radioaktive Abfälle aus deutschen
in Großbritannien, für deren Rücknahme zwei Transporte erforderlich sind. Der erste dieser beiden Transporte ist der jetzt genehmigte in das Zwischenlager Isar.
Seit dem Jahr 2005 ist die Lieferung von
aus deutschen in die sogenannte verboten. Stattdessen wurden die Atomkraftwerksbetreiber durch Änderung des verpflichtet, die bestrahlten
in Zwischenlagern an den Standorten der Reaktoren zu lagern.
Warum Rücktransport nach Niederaichbach?
Bis 2011 transportierten die Abfalleigentümer die radioaktiven Rückstände aus der
in das Zwischenlager Gorleben in Niedersachsen. Dort stehen seither 108 Behälter mit verglasten radioaktiven Abfällen und damit bereits ein Großteil der insgesamt aus der zurückzunehmenden Abfälle. In Gorleben befindet sich auch der einzige Standort, der in der Vergangenheit teilweise auf seine Eignung als für untersucht worden war. Diese geologischen Untersuchungen waren 2012 beendet worden, der Standort ist nicht mehr Teil der Endlagersuche nach dem
.
Mit dem
, das der Bundestag 2013 mit breiter Mehrheit verabschiedete, änderte der Gesetzgeber auch das : die verbliebenen verglasten Abfälle im Ausland sind demnach in Zwischenlagern an den Standorten der Kernkraftwerke aufzubewahren. Ziel war es, bei der ergebnisoffenen Suche nach einem nicht den Eindruck zu erwecken, Gorleben sei als Endlagerstandort bereits festgelegt. 2015 verständigten sich Bundesregierung, Länder und Energieversorgungsunternehmen, die verbliebenen radioaktiven Abfälle in Biblis, Brokdorf, Niederaichbach ( Isar) und Philippsburg zwischenzulagern.
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