Verlängerte Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle: Atommüllkonferenz stellt Forderungspapier vor

Verlängerte Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle: Atommüllkonferenz stellt Forderungspapier vor

Die oberirdische Zwischenlagerung hoch radioaktiver Atomabfälle geht in die Verlängerung. Ehemals für einen Zeitraum von 40 Jahren geplant und genehmigt, wird nun mit 100 Jahren und mehr gerechnet. Grund sind weitere Verzögerungen bei der Suche nach einem geeigneten tiefengeologischen Endlagerstandort für diese eine Million Jahre strahlenden Abfall. Die Atommüllkonferenz (AMK), ein Beratungstreffen von Anti-Atom-Gruppen und – Verbänden aus der gesamten Bundesrepublik, hatte zuletzt 2018 Sicherheits-Anforderungen an die Zwischenlagerung formuliert. Jetzt reagiert die AMK mit Blick auf neue Risikofaktoren von Langzeit-Zwischenlagerung bis zum Terrorschutz mit einem umfassenden Update der Anforderungen zum Schutz von Mensch und Umwelt. Am kommenden Mittwoch (23. April) präsentieren sie im Rahmen der Landespressekonferenz in Hannover das neue Positionspapier. (Foto: Zwischenlager Brokdorf)

In der Einladung heißt es: „zum 30. Jahrestag des ersten Castortransportes von hochradioaktivem Atommüll nach Gorleben legt die Atommüllkonferenz ein Forderungspapier vor, das die nach wie vor bestehenden erheblichen Defizite bei der Lagerung von Atommüll deutlich benennt. Die Atommüllkonferenz ist ein fachlich-politisches, überparteiliches Forum für Betroffene und Akteure von Standorten, an denen Atommüll lagert oder gelagert werden soll, sowie von weiteren Anti-Atom-Initiativen und NGOs. Die Forderungen werden von über vierzig Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen getragen. Die mangelnde Sicherheit im staatlichen Umgang mit Atommüll zeigen auch verschiedene aktuelle Gutachten zu Bedrohungsszenarien wie mögliche Drohnenangriffe auf Zwischenlager. Alle bestehenden Genehmigungen für Zwischenlager in Deutschland laufen lange vor der Fertigstellung eines sogenannten Endlagers aus. Als erster Standort wird derzeit in Gorleben ein entsprechendes Verfahren zur verlängerten Aufbewahrung eingeleitet. Hier werden damit die Maßstäbe für die Sicherheit der deutschen Zwischenlager für die nächsten 100 Jahre gesetzt.“

Das Positionspapier der AMK wird vorgestellt von :

•    Wolfgang Ehmke (Pressesprecher Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg): Einordnung 30. Jahrestag des ersten Castortransportes nach Gorleben. Anspruch an das erste Genehmigungsverfahren der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) für die „verlängerte Zwischenlagerung“ an einem Lagerstandort in Deutschland. Bezugnahme auf die speziellen Sicherheitsdefizite des bestehenden Zwischenlagers in Gorleben.

•    Helge Bauer (Referent für Atommüllfragen, Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt): Vorstellung des „Forderungspapier zur Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle“ der Atommüllkonferenz und damit verbundene grundsätzliche Herausforderungen an eine verlängerte Zwischenlagerung über einen Zeitraum von einhundert Jahren.

Weitere Informationen finden Sie unter

Voraussetzung der Teilnahme von Journalist*innen, die nicht Mitglied in der LPK sind, ist eine kurze Anmeldung beim LPK-Büro zu dem Termin unter: info@lpk-niedersachsen.de

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Dirk Seifert

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