Hochradioaktiv: Atommüll-Zwischenlager Lubmin/Greifswald – Risse im Kranbalken …

Hochradioaktiv: Atommüll-Zwischenlager Lubmin/Greifswald – Risse im Kranbalken …

Sprache regelt sehr viel. Das „Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt“ aus Mecklenburg-Vorpommern teilt mit: „Risse an einem Kranbalken im Transportbehälterlager des ZLN festgestellt“. Wow. Wo ist denn jetzt das Problem? Ganz einfach: An dem Kranbalken hängen hin und wieder über ein paar weitere technische Vorrichtungen Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll aufgehängt unter dem Dach eines Zwischenlagers, welches aufgrund gravierender Mängel  baulich für den erforderlichen Terroschutznicht nicht nachgerüstet werden kann. Das deshalb erforderliche Genehmigungsverfahren für einen Neubau läuft und läuft und läuft … . Und wenn es dann mal fertig ist, braucht es … eine funktionierende Krananlage und ausreichend stabile Kranbalken. Die braucht es aber auch, sollte es Probleme mit den Behältern geben, die in der Halle 8 bei EWN in der Nähe von Lubmin hochradiokativ herumstehen. Ein Problem? Laut Ministerium und Betreiber, hinter dem das Finanzministerium von Christian Lindner (FDP) steht, …

Unter der Regie des Bundesfinanzministerium von Christian Lindner (FDP) wird hochradioaktiver Atommüll bei der EWN in einem baulich unzureichenden Zwischenlager aufbewahrt. Mit erheblichen Aufwand werden derzeit über temporäre Maßnahmen die Anforderungen hinsichtlich erhöhter Terrorgefahren organisiert. Dazu zählen auch verstärkte Objektschutzmaßnahmen durch die Polizei. Das Genehmigungsverfahren für den Neubau eines Atom-Zwischenlagers für hochradioaktiven Atommüll zieht sich seit vielen Jahren dahin.

Im laufenden Verfahren für den Neubau eines Atommüll-Zwischenlagers in Lubmin hat der BUND mangelnde Sicherheits- bzw. Sicherungsmaßnahmen kritisiert: Atommüll-Zwischenlager: Planungen in Lubmin ungenügend – BUND legt neue Stellungnahme zum Zwischenlager vor und fordert Gesamtkonzept

Angesichts der Angriffe auf Atomanlagen in der Ukraine im Verlauf des von Russland begonnenen Krieges haben sich bedeutsame Gefahrenlagen im Zusammenhang mit der nuklearen Stromerzeugung herausentwickelt. Die Angriffe Russlands rund um das AKW in Tschernobyl und die andauernde Besetzung der Atom-Reaktoren von Saporischschja und den fortgesetzen Kriegshandlungen beider Seiten rund um die Atomanlage lassen erahnen, wie sehr die Angreifbarkeit solcher Anlagen in allen Atom-Staaten zu erhöhten Überwachungsnotwendigkeiten führt. Siehe auch zum Thema Terrorschutz bzw. SEWD auf umweltFAIRaendern.de

Dokumentation

PRESSEMITTEILUNG EWN. Rubenow, 26. September 2023 Schaden bei Bauwerkskontrolle festgestellt

Im Rahmen einer Wiederkehrenden Bauwerksprüfung in der Halle 8 des ZLN wurden Risse im Kranbahnbalken im Bereich einer Stütze festgestellt. Die Risse haben eine Breite von wenigen Millimetern. Nach Feststellung des Schadens wurde der Bereich umgehend abgesperrt und der Kranbahnbetrieb in diesem Bereich bis auf weiteres eingestellt.

Die Untersuchung der Schadensursache ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Wir werden zeitnah ein Konzept zur Instandsetzung des betroffenen Kranbahnbalkens erarbeiten. In Vorbereitung dessen befinden wir uns derzeit in Abstimmung mit einem Ingenieurbüro, um die Befundaufnahme zu klären. Diesen Befund hat die EWN als meldepflichtig gemäß der Atomrechtlichen Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) eingestuft und der Aufsichtsbehörde fristgemäß gemeldet.

Bei dem Befund handelt es sich um ein meldepflichtiges Ereignis der niedrigsten Kategorie entsprechend des Kriteriums N 2.1.1. Es handelt sich um ein Ereignis der Stufe 0 auf der achtstufigen INES-Meldeskala („keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung“).

Eine Freisetzung radioaktiver Stoffe war zu jeder Zeit ausgeschlossen. Mensch und Umwelt waren zu keiner Zeit in Gefahr.

Nr.263/2023 | 26.09.2023  | LM  |Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt

Im Rahmen einer regelmäßigen Bauwerkskontrolle wurden in Halle 8 im Zwischenlager Nord in Lubmin Risse an einem Kranbahnbalken aus Beton im Bereich einer Stütze festgestellt. Die Risse weisen eine Breite von wenigen Millimetern auf. Die EWN GmbH hat als Sofortmaßnahme den Bereich unterhalb der Schadstelle für den Personenverkehr gesperrt und den Kranbetrieb in diesem Bereich eingestellt. Sie ist nun aufgefordert, die Schadensursache zu ermitteln. Die EWN wird zeitnah ein Konzept zur Instandsetzung des betroffenen Kranbahnbalkens erarbeiten. In Vorbereitung dessen befindet sich die EWN derzeit in Abstimmung mit einem Ingenieurbüro, um die Möglichkeiten der Befundaufnahme zu klären.

Umweltminister Dr. Till Backhaus betonte: „Eine Freisetzung radioaktiver Strahlen hat es nicht gegeben; Mensch und Umwelt waren zu keiner Zeit in Gefahr. Die EWN GmbH hat dieses Ereignis als meldepflichtiges Ereignis der niedrigsten Kategorie eingestuft und alle Beteiligten fristgemäß informiert. Die Meldekette hat demnach sehr gut funktioniert. Nun wird das Ereignis durch die Sachverständigen in meinem Ministerium als atomrechtliche Aufsichtsbehörde ausgewertet. Dabei wird u.a. zu prüfen sein, ob es sich um oberflächliche Abplatzungen im Beton handelt oder weitere Schäden im Inneren des Betonbalkens vorliegen.“

Eine Vor-Ort Besichtigung ist für kommende Woche geplant.

Dirk Seifert

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