COP23: „Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze!“ Aufruf von GewerkschafterInnen für Klimaschutz und Kohleausstieg

Nicht nur Umweltinitiativen und entwicklungspolitische Verbände rufen zum Protest anlässlich des UN-Klimagipfels in Bonn auf. Auch Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz (Labournet) mobilisieren mit einem eigenen Aufruf zu der Demonstration „Klima schützen – Kohle stoppen“ am 4. November. Sie fordern den schnellstmöglichen Kohleausstieg, machen aber klar: „Das Ende der fossilen Ökonomie darf nicht auf Kosten der Beschäftigten in den verschiedenen Branchen gehen.“ Hubertus Zdebel, Bundestagsabgeordneter von DIE LINKE: „Der Kohleausstieg muss jetzt beginnen, und er muss sozial sein.“

  • Treffpunkt der GewerkschafterInnen: Samstag 4.11.2017 um 11:30 vor der Post am Münsterplatz in Bonn. Bitte bringt Fahnen, Wimpel und Westen eurer Gewerkschaften mit, damit wir als gemeinsamer Block zu erkennen sind und ein deutliches Zeichen setzen!

Hubertus Zdebel sagte weiter zu dem Aufruf der GewerkschafterInnen: „Da gibt es kein Vertun mehr. Der Kohleausstieg muss jetzt mit der Stilllegung der ältesten Kohlemeiler beginnen. Damit das nicht auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen passiert, muss der Umbau mit einem Strukturfonds begleitet werden. Klimaschutz und soziale Sicherheit gehören zusammen!“

Mit dem folgenden Aufruf mobilisieren die GewerkschafterInnen:

Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze!

Wir sind Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter. Wir setzen uns ein für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und gute Entlohnung. Wir wissen, dass die Mehrheit der Bevölkerung darauf angewiesen ist, ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Deshalb sind uns die Arbeitsplätze der Beschäftigten in der Kohle und der Autoindustrie nicht egal.

Wir wissen aber auch, dass es so nicht weitergehen kann. Die Verstromung der Kohle und der motorisierte Individualverkehr heizen das Klima dramatisch an und führen weltweit zu Wetterextremen und der Vernichtung von menschlichen Existenzen. Wir können nicht so tun, als würde uns das nichts angehen.

  • „No Jobs on a Dead Planet! – Welchen Beitrag kann Mitbestimmung zum Klimaschutz leisten“ am 9. November 2017 ab 16.30 Uhr. Zu dieser Veranstaltung laden IG Metall und der DGB gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus der internationalen Gewerkschaftsdelegation ein, um zu diskutieren, was Gewerkschaften zum Klimaschutz beitragen können, wie Klimaschutz im Betrieb aussehen kann und wie Beschäftigte eingebunden werden können. Mehr über die Veranstaltung ist hier bei der IG Metall zu erfahren (PDF)

Das haben auch einige Gewerkschaften in Deutschland begriffen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat z.B. beschlossen, sich für den „schnellstmöglichen“ Ausstieg aus der Braunkohle einzusetzen. Aber Papier ist geduldig.

Wir erwarten, dass die Gewerkschaften Personal und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um ihre Mitglieder gegen die Klimaerwärmung und ihre Verursacher zu mobilisieren.

Das Ende der fossilen Ökonomie darf nicht auf Kosten der Beschäftigten in den verschiedenen Branchen gehen. Deshalb erwarten wir als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter von unseren Interessen- vertretungen, dass sie aktiv Konversionsprogramme, eine Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von oben nach unten und eine radikale Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich vorantreiben.

  • 6. November 2017, 16.30 Uhr bis 19.00 Uhr: Podiumsdiskussion: Just Transition und der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energien. Organisiert von: Delegation DIE LINKE. im Europaparlament und Rosa-Luxemburg-Stiftung Brüssel, alle Infos hier (PDF)

Klimagerechtigkeit bedeutet, die Beschäftigten in der Branche nicht ihrem Schicksal zu überlassen. Ebenso- wenig diejenigen Opfer der Klimaerwärmung, deren Wohnstätten in den Fluten verschwinden, von Tornados und Hurrikans zerstört oder deren Ernten von Dürren vernichtet werden. Sie sind gezwungen, sich woanders eine neue Existenz aufzubauen.

Internationale Solidarität ist das Gebot der Stunde. Ein „weiter so“ führt geradewegs in die globale Barbarei. Der weltweite Aufschwung rechter Parteien ist ein deutlicher Vorbote dafür.

Noch ist es nicht zu spät. Wir rufen alle Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter auf, mit uns und vielen anderen gemeinsam am 4.11.2017 anlässlich der Weltklimakonferenz in Bonn für Klimagerechtigkeit und internationale Solidarität zu demonstrieren.

Treffpunkt: Samstag 4.11.2017 um 11:30 vor der Post am Münsterplatz in Bonn. Bitte bringt Fahnen, Wimpel und Westen eurer Gewerkschaften mit, damit wir als gemeinsamer Block zu erkennen sind und ein deutliches Zeichen setzen!

Bitte schreibt uns, mit wieviel Leuten ihr kommen wollt: Klimagewerkschafter@bwup.de

Kontakt auch für weitere Fragen und Anregungen. Infos: https://www.klima-kohle-demo.de/aufruf/

Initiative Gewerkschafter*innen für Klimaschutz; ViSdP: Helmut Born, Am Stock 3, 40472 Düsseldorf

Dse4Zdebel

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