Tschernobyl mahnt: Protest für die Stilllegung des AKW Brokdorf
Als Mahnung an die andauernde Atomkatastrophe von Tschernobyl, die am 26. April 1986 in der Ukraine begann, werden am kommenden Sonntag AtomkraftgegnerInnen in der Wilster Marsch für die sofortige Stilllegung des AKW Brokdorf demonstrieren. Ab 12 Uhr startet dort die von der Initiative Brokdorf akut organisierte Protest- und Kulturmeile. Obwohl auch im AKW Brokdorf schwere Atomunfälle nicht ausgeschlossen sind und der Reaktor nicht ausreichend gegen Terrorangriffe gesichert ist, soll er noch bis Ende 2021 in Betrieb bleiben. Bis dahin wird auch weiterhin Atommüll erzeugt, dessen dauerhaft sichere Lagerung bislang weltweit nicht gelöst ist. Zusätzlicher Atommüll aus der Wiederaufarbeitung im Ausland soll künftig sogar noch mit sieben zusätzlichen Castor-Behältern in das Zwischenlager nach Brokdorf. Auch die Sicherheit dieses Zwischenlagers steht massiv in Frage, nachdem das Oberverwaltungsgericht jüngst die Genehmigung für das baugleiche Zwischenlager im benachbarten AKW Brunsbüttel für unzulässig erklärt hatte. In Brunsbüttel lagert der hochradioaktive Atommüll nur noch mit Ausnahmeverfügungen. Die Mängel, die das Gericht für Brunsbüttel festgestellt hat, gelten allesamt auch für das Zwischenlager Brokdorf.
Der BUND Steinburg ruft zu einer Radtour zur Protest- und Kulturmeile auf, die in Kellinghusen startet (8.45 h ab Bürgerhaus) und über Itzehoe (10.15 h ab Umweltzentrum Itzehoe, Draisine 4) zum AKW Brokdorf führt. Vor dem AKW gibt es eine Kundgebung, Musik sowie Getränke und Verpflegung.
- Sicherheit nicht ausreichend: Konzept hochradioaktiver Atommüll-Zwischenlagerung gescheitert
- Falsch abgedichtet: Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll im AKW Brokdorf
Über die Katastrophe von Tschernobyl informiert der BUND hier. Über die gesundheitlichen Folgen informiert die internationale Ärzteorganisation IPPNW in einem Bericht: “30 Jahre leben mit Tschernobyl, 5 Jahre leben mit Fukushima: Gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima” (PDF)