Atommüll ASSE: Rückholplan der BGE endlich veröffentlicht

Atommüll ASSE: Rückholplan der BGE endlich veröffentlicht

(Korrigierter Text!) Der längst überfällige Rückholplan für die leicht- und mittelradioaktiven Abfälle aus dem vom Einsturz bedrohten Atommülllager ASSE II ist jezt veröffentlich. Die Braunschweiger Zeitung berichtete gestern abend online in Eckpunkten über den Plan. Die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) wollte den Plan bereits Ende 2019 veröffentlichen. Den Termin aber ließ die BGE verstreichen. Eine dann für März angekündigte Veranstaltung zur Vorstellung des Berichts musste schließlich kurzfristig wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Auf der Homepage der BGE ist unter dem Themenschwerpunkt „Die Rückholung“ das ganze jetzt online verfügbar. Dort ist der Rückholpan als PDF zum download bereitgestellt.

  • In eigener Sache: In einer ersten Text-Fassung hatte ich hier vermutet, dass der Medienbericht mit der BGE abgestimmt war. Dafür hatte ich nur den Anhaltspunkt, dass bei BGE heute morgen alle Informationen zum Rückholungsplan bereits umfangreich online zu finden waren. Natürlich ist das kein Beleg! Ich bitte daher für diese Falschdarstellung um Entschuldigung. Dirk Seifert)

Der Umweltausschuss des Bundestages wird sich mit dem Thema Rückholung der ASSE-Abfälle und dem jetzt vorgelegten Plan auf einer seiner nächsten Sitzungen eingehend befassen, sobald das nach der Coronoa-Krise wieder möglich ist. Entsprechende Terminplanungen waren schon vor der Krise verabredet, mussten nun aber verschobebn werden. Kritik gibt es seit längerem, dass die beteiligten Behörden und Unternehmen nicht konstruktiv zusammen arbeiten, um eine möglichst schnelle Rückholung der Abfälle sicherzustellen.

Der Bericht zeigt nun auf, wie mit Kosten von mehr als drei Milliarden Euro ein neuer Schacht zur Rückholung der Abfälle entstehen soll, welche Anlagen dazu unterirdisch im maroden Salzstock errichtet werden und dass die notwendigen Anlagen zur Konditionierung und Zwischenlagerung aus Strahlenschutzgründen möglichst auf einer angrenzenden Fläche nördlich vom jetzigen Standort entstehen sollen. Ab 2033 könnte dann die Bergung der Abfälle beginnen. (Dieser Text wurde überarbeitet.)

Dirk Seifert