Anti-Atom: Gegen Waffen, Reaktoren und Strahlenmüll
In Gronau, in der dortigen Urananreicherungsanlage der URENCO könnte die Bundesrepublik atomwaffenfähiges Uran herststellen. Könnte! Aber internationale Verträge, die die Bundesrepublik eingegangen ist, verhindern das. Die Verträge haben weltniveau, sind völkerrechtsverbindlich. Technisch aber wäre es – unter veränderten politischen Bedingungen – eine Fragen von Wochen. Wie schnell das gehen kann, sehen wir nicht zum ersten Mal in Afghanistan. In Büchel, irgendwo in der Eifel, unweit von Köln, lagern Atomwaffen, die den USA gehören und die dort im Rahmen der Einsatzplanung der Nato stationiert sind. Von „Teilhabe“ der Bundesrepublik ist die Rede, weil deutsche Kampfflieger mit deutschen Flugzeugen im Ernstfall diese Atomsprengköpfe im Auftrag der Nato unter Befehl der USA diese ins Ziel bringen müssen sollen. Das eine nicht ohne das andere? Unklar! Klar aber ist: Alle Atom-Gefahren von Super-Gau über Atombomben bis hin zum Atommüll sollte jede offene, demokratische Gesellschaft meiden. Einmal weil die Gefahren des atomaren Wahnsinns zum Selbstmord führen, wenn technisch was schief geht. Andererseits weil sie als Angriffsziel für Terroristen und andere ohne Ausweg zum Angriffsziel werden können und eine ganze Gesellschaft in Geiselhaft genommen werden könnte. Abrüstung ist immer die bessere Alternative: Für das Klima! Für ein friedliches miteinander! In Büchel wird dafür am 5. September – kurz vor der Bundestagswahl – mit einer Menschenkette demonstriert. Damit die Bundesrepublik endlich den Atomwaffenverbotsvertrag unterschreibt, die Atomwaffen aus Büchel abgezogen werden und die EU Atomenergie, Super-GAU und Atommüll abschaltet.
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Pressemitteilung der IPPNW vom 20. August 2021
Anti-Atomwaffen-Kampagne ruft auf zu Menschenkette am Fliegerhorst Büchel
Pressemitteilung der Kampagne Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt
Die Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ ruft auf zu einer Menschenkette gegen Atomwaffen am 5. September am Fliegerhorst Büchel in der Eifel. Mit der Menschenkette am letzten Stationierungsort von US-Atomwaffen in Deutschland bringt die Kampagne das Thema Atomwaffen und nukleare Abrüstung in den Wahlkampf ein. Die Debatte der letzten Jahre um die Fortführung der nuklearen Teilhabe und das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags (AVV) bestärkt die atomwaffenfrei-Kampagne darin, den Druck auf die Parteien gerade jetzt im Vorfeld der Bundestagswahl zu erhöhen.
„Mit der Menschenkette wollen wir Druck machen, damit Deutschland endlich dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitritt und die Atombomben aus Büchel abgezogen werden. Große Teile der Bevölkerung teilen diese Forderungen, aber in den Wahlprogrammen der Parteien finden sich diese kaum wieder“, erklärt Marvin Mendyka, Sprecher der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“. „Lippenbekenntnisse zum Ziel einer Welt ohne Atomwaffen gibt es in den Wahlprogrammen der Parteien zu Genüge. Jetzt braucht es konkrete Schritte, wie den Beitritt zum Atomwaffenverbot und den Abzug der Bomben aus Büchel. Dafür gehen wir am 5. September auf die Straße“, so Mendyka weiter.
Erst kürzlich veröffentlichte die Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl. Die Forderungen nach dem Beitritt zum AVV und dem Abzug der Atomwaffen aus Büchel sowie ein klares Nein zur Anschaffung eines neuen Trägersystems für diese Massenvernichtungswaffen finden sich lediglich im Wahlprogramm der Linken wieder. Sowohl SPD als auch Grüne äußern sich dazu ausweichend oder vage, auch wenn es bei beiden positive Ansatzpunkte gibt. Die Unionsparteien und die FDP ignorieren den Wunsch der Bevölkerung nach einem entschiedeneren Einsatz für nukleare Abrüstung vollkommen.
Die Aufstellung der Menschenkette am 5. September in Büchel beginnt um 12 Uhr. Die Menschenkette startet am Ortskern von Büchel und geht nördlich entlang des Fliegerhorsts bis zum Haupttor. Der Streckenverlauf ist ca. 3,5 km lang. Gegen 13 Uhr soll die Kette für ca. 15 Minuten geschlossen werden. Zur Einhaltung der Abstände während der Menschenkette wird es Menschenkettenbänder geben. Ab ca. 14.30 Uhr wird es Redebeiträge und Musik auf dem Kundgebungsplatz direkt neben dem Haupttor des Fliegerhorsts Büchel geben. Gegen 16 Uhr wird die Aktion enden.
Mit der Menschenkette will die Kampagne die zentrale Aktion der Friedensbewegung im Vorfeld der Bundestagswahl auf die Beine stellen und rechnet mit vielen Teilnehmenden. Aus verschiedenen Städten Deutschlands wird es dazu Busanreisen geben.
Weiterführende Informationen:
Die Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ sind hier zu finden.
Ohne Rüstung Leben stellte Aussagen der Parteien zu Friedenspolitik, Rüstungsexporten und Atomwaffen zusammen. Hier klicken.
Häufig gestellte Fragen zur Menschenkette werden hier beantwortet.
Bei Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:
Marvin Mendyka
Sprecher der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“
Email: m.mendyka@friedenskooperative.de
Tel.: 0157 562 840 15