Atommüll und Öffentlichkeitsbeteiligung – wie geht das?

Atommüll und Öffentlichkeitsbeteiligung – wie geht das?

Endlagersuche ohne Öffentlichkeitsbeteiligung. Das funktioniert nicht und führt vor allem zu Protest und Widerstand. (Gorleben etc.) Natürlich ist es schwer genug, einen dauerhaft möglichst sicheren Ort für den tödlichen Atomabfall zu finden. Umso gründlicher und intensiver sollte geklärt werden, wie eine erfolgreiche Endlagersuche aussieht, die in der Bevölkerung angenommen werden kann und die Probleme vernünftig behandelt, statt neue aufzubauen. UmweltFAIRaendern veröffentlicht immer wieder sozialwissenschaftliche Texte, die sich mit dem Atommüll, staatlichem Handeln und wirtschaftlich interessierten Akteuren und auch den vor allem sicherheitsorientierten Initiativen und Verbänden in diesem Handlungsfeld befassen. Achim Brunnengräber befasst sich nun mit der Frage, ob eine Beschleunigung der Endlagersuche für hochaktiven Atommüll durch oder auf Kosten der Beteiligung funktioniert.

Hintergrund ist, dass die Endlagersuche auch nach ihrem Neustart erneut aus dem Planungsrahmen läuft. Nachdem Gorleben gescheitert ist, scheitert nun auch die vom Bundestag anvisierte Frist, mit der ein Standort für ein solches Endlager für hochaktive Abfälle Anfang der 2030er Jahre gefunden und Anfang der 2050er Jahre in Betrieb gehen soll. Vermutlich erst um das Jahr 2080 herum könnte es nach neuen Erkenntnissen zur Inbetriebnahme eines Lagers kommen, für welches mit einer Einlagerungsdauer von rund 50 Jahren gerechnet wird.

Solange bleibt das gefährliche Zeug in oberirdischen Lagern, die ehemals nur für 40 Jahre geplant waren. Seit Jahren fordern Anti-Atom-Kreise daher, alle Arten von Atommülllagerung in die öffentliche Debatte einzubeziehen, wenn es um einen möglichst sicheren Umgang geht. Das wurde von Behörden bzw. Bundesregierung meist abgeblockt. Auch die Grünen im Umweltministerium, wo nicht nur der Atommüll staatlich verwaltet wird und ja sogar „Umwelt- und Verbraucherschutz“ drauf steht, hat kaum etwas vorgelegt. Das Nationale Begleitgremium (NBG) sucht derzeit nach Wegen, wie das anders laufen könnte.

 

Dirk Seifert

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