„Keep your feet on the ground and keep reaching for the stars“ – Casey Kasem ist tot

Casey Kasem ist tot.
Casey Kasem ist tot.

Bremerhaven war damals – so irgendwann ab 1972/3  – der Nabel der Welt. Samstag Nachmittag eröffnete sich in unserer Kleinstadt an der Elbe diese Welt über Bremerhaven, wenn wir im Freundeskreis vor den Transistor- oder gar alten Röhrenradios hockten, den Cassettenrekorder in Bereitschaft, die Mittelwelle einschalteten. Das war am Nachmittag ein echtes Sound-Abenteuer und hatte im wahrsten Wortsinn etwas kosmisches. Nicht viel anders hat es geklungen, als wir noch wenig vorher die Live-Übertragungen der Mondlandungen mit völligen verschneiten schwarz-weiß Bildern verfolgt hatten. Nur noch schlechter. Die Peilung in unseren Radios fixierte AFN Bremerhaven. Während die hiesigen Sender bestenfalls „Musik für junge Leute“ vor und nach der Schule oder als Höhepunkt den „5 Uhr Club“ servierten, präsentierte American Forces Network die „Amercian Top 40“. Ein Countdown der „most sellings records in the USA“, die Billboard-Charts, aufgenommen in Hollywood, gesendet auf der ganzen Welt. Doch es war nicht nur diese Musik, die uns die große neue Welt nach hause brachte. Es war vor allem der DJ, an dessen Lippen wir klebten: Casey Kasem. Jeden Samstag, jahrelang und mit einer Botschaft, die unsere Jugend irgendwie prägte: „Keep your feet on the ground and keep reaching for the stars“. Casey Kasem hat seinen letzten Countdown gemacht. Bereits im August 2014 ist der unnachahmliche Casey Kasem im Alter von 82 Jahre gestorben. Keep reaching for the stars!

  • Auf AT40 ist diese Trauer-Meldung online. Ein Tribute-Board mit vielen Berichten über Kasem ist hier online. Und hier die Facebook-Tribute-Seite. Überschattet ist der tot von Casey Kasem offenbar von heftigen Streitereien der Hinterbliebenen. Die Beerdigung von Kasem fand erst vor wenigen Tagen in Norwegen statt, wie zahlreiche Medien, darunter der ORF berichten. Dabei ist die Rede davon, dass diese Beerdigung möglicherweise nur „vorläufig“ ist.

Über seinen Tod berichtete der Spiegel  und „radioszene“ schrieb: „Bekannt wurde Casey Kasem u.a. durch die in Hollywood produzierte “American Top 40” bzw. seit 1989  “Casey’s Top 40“. Die erfolgreichste Radioshow aller Zeiten wurde von ihm fast 40 Jahre lang moderiert und weltweit auf hunderten Radiostationen ausgestrahlt. In Europa wurde die Show jedes Wochenende von AFN ausgestrahlt.“

Der us-amerikanische Rolling Stone erzählt: „As host of American Top 40, Kasem was the nation’s tastemaker, doling out hit singles and music factoids as he counted down each week’s most popular songs for nearly 35 years. A talent that transcended his medium, Kasem became a household name thanks to his distinctly trademark voice, his aspiring catchphrases and his love and genuine enthusiasm of the music he was broadcasting nationwide every week.“ Und: „For his vast work in the entertainment industry, Kasem was awarded a star on the Hollywood Walk of Fame in 1981. Four years later, he was inducted into the National Association of Broadcasters‘ Hall of Fame for his radio career. Kasem is also a member of the National Radio Hall of Fame.

Ein besonderer Teil seiner Sendungen waren die „Long Distance Didications“, mit denen Kasem Grüße, Wünsche und Geschichten seiner HörerInnen aus aller Welt zelebrierte. Ein Youtube-Beispiel ist hier. Eine großartige Geschichte über eine Begnung mit den Beatles erzählt Kasem hier.

Dirk Seifert

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