AKW Krümmel: Noch ein neues Atommüll-Zwischenlager

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Der Anfang vom Ende des AKW Krümmel begann 2007 mit dem Brand in einem der Transformatoren (vorn im Bild).

Atommüll zwischengelagert: Das abgeschaltete AKW Krümmel bekommt für den geplanten Rückbau ein neues Atommülllager. Das teilen die Lübecker Nachrichten mit: „Betreiber Vattenfall und das Land Schleswig-Holstein planen rund 10 000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiven Abfall aus dem Betrieb und Rückbau des Meilers auf dem Kraftwerksgelände unterzubringen. Das hat Umweltminister Robert Habeck (Grüne) am Freitag bekanntgegeben.“ Auch die SHZ berichtet: „Das Kernkraftwerk Krümmel soll ein zusätzliches Zwischenlager erhalten, um die schwach- bis mittelradioaktiven Abfälle aus dem Rückbau zu lagern.“  Und der Focus weiß: „Schleswig-Holsteins Energieminister Robert Habeck (Grüne) informiert sich heute im Kernkraftwerk Krümmel über die Vorbereitungen des Betreibers Vattenfall für den angestrebten Rückbau des Atommeilers bei Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) an der Elbe.“

Die AKWs sind abgeschaltet, doch was mit dem Atommüll passieren soll, bleibt offen. Daher entstehen nicht nur in Krümmel, sondern an fast allen AKWs neue Zwischenlager auch für den leicht- und mittelradioaktiven Atommüll. Der Grund: Das geplante „Endlager“ im Schacht Konrad in Salzgitter verzögert sich immer mehr und vor 2022 wird es unter keinen Umständen zur Verfügung stehen. Wegen immer neuer Probleme soll nach Überlegungen der Bundesregierung, die künftig im Atomgesetz festgeschrieben werden sollen, sogar ein neues zentrales Eingangslager für diese Abfälle neu errichtet werden.

Mit Bezug auf eine Meldung von dpa ist beim Focus zu lesen: „Derzeit werden die Brennelemente aus dem Reaktordruckbehälter in Castoren umgefüllt. Die Castoren kommen in den nächsten zwei bis drei Jahren auf dem Gelände des Kernkraftwerks ins bereits bestehende Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle. Außerdem plant Vattenfall laut Habeck ein weiteres Zwischenlager auf dem Kraftwerksgelände, um dort die schwach- bis mittelradioaktiven Abfälle aus dem Rückbau zu lagern. Wann der Rückbau beginnt und bis wann er abgeschlossen sein wird, steht noch nicht fest.“

Zu den Planungen für ein weiteres Atommülllager berichtet die SHZ: „Vattenfall hielt sich nach Angaben des Ministeriums mehrere Möglichkeiten offen. Dazu gehörten die Mitnutzung des Zwischenlagers für Brennelemente, ein Anbau an dieses Gebäude oder eine mögliche Lagerung an anderen Standorten. „Das ist eine zentrale Frage. Gut, dass es da Klarheit gibt“, sagte Habeck. Wie das Zwischenlager aussehen soll, wird der Betreiber in seinem Antrag darlegen.“

Laut LN rechnet Vattenfall „mit rund 10 000 Kubikmetern schwach- und mittelradioaktivem Abfall, der dann verpackt in Fässer in dem neuen Zwischenlager untergebracht werden soll. Der während des Betriebes angefallene Atommüll dieser Kategorie von Filterstäuben oder Arbeitskleidung bis hin zu Putzlappen sei bislang in dem Zwischenlager für die Brennelemente mit untergebracht worden.“

Weiter berichten SHZ und LN darüber, dass Vattenfall die hochradioaktiven Brennelemente aus dem Reaktorgebäude ausladen und in Castoren verpacken will: „Vattenfall will – wie in Brunsbüttel – auch in Krümmel mit Stilllegung und Abbau erst beginnen, wenn das Kernkraftwerk brennelementfrei ist. „Das ist richtig so. Einen Abbau ,um die Brennelemente herum‘ kann niemand für empfehlenswert halten, auch wenn das nach dem Atomgesetz möglich wäre“, sagte Habeck. In Krümmel gehe es um rund 1000 Brennelemente, die in Castor-Behältern im Standortzwischenlager besser aufgehoben seien als bei einer Nasslagerung im Kernkraftwerk. „Für mich ist es entscheidend, dass der Rückbau konsequent umgesetzt wird – unter Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen“, sagte Habeck. Vattenfall-Sprecherin Sandra Kühberger sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Unsere Planungen sehen eine Brennelement-Freiheit für die zweite Jahreshälfte 2018 und eine Kernbrennstoff-Freiheit für die zweite Jahreshälfte 2019 vor.““

Das Castor-Zwischenlager ist baugleich mit dem Lager am AKW Brunsbüttel, dem das OVG Schleswig Anfang 2015 die Genehmigung entzogen hat, weil zahlreiche Sicherheitsnachweise falsch oder gar nicht erbracht worden sind.

 

Dirk Seifert

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