Samstag, 28. September 2019
11.00 – 17.00 Uhr
Volkshochschule Göttingen
Bahnhofsallee 7
37081 Göttingen
[Karte]
Programm
Begrüßung, politische Einführung
Ursula Schönberger und Henning Garbers
Kurze Vorstellung der Kampagne Tokyo 2020 – The Radioactive Olympics, IPPNW
Überholte Konzepte im neuen Strahlenschutzgesetz
Stand der Erkenntnis über Niederdosiseffekte beim Menschen
Das neue Strahlenschutzgesetz basiert auf Empfehlungen der internationalen Strahlenschutzkommission ICRP. Die ICRP steht seit Langem wegen ihrer Betreiberfreundlichkeit und der Verharmlosung von Strahlenrisiken bei Umweltschutzgruppen in der Kritik.
Im Gesetz wurden insbesondere wesentliche Erkenntnisse über Niederdosiseffekte aus den letzten Jahrzehnten nicht berücksichtigt. Inge Schmitz-Feuerhake erläutert die Erkenntnisse und die schädigenden Wirkungen von Strahlung auf die Gesundheit.
Referentin: Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake, Physikerin
Diskussion über CASTOR-Rückführungstransporte in französischen Anti-Atom-Initiativen
Für den Herbst 2019 plant die Bundesregierung, mit den Rückführungstransporten der 21 CASTOR-Behälter aus den Wiederaufarbeitungsanlagen in La Hague (F) und Sellafield (GB) zu beginnen. Die CASTORen sollen auf unbestimmte Zeit in den Standort-Zwischenlagern (SZL) Biblis, Isar, Brokdorf und Philippsburg aufbewahrt werden. Dabei werden die Transporte nach Philippsburg (von La Hague) und Biblis (von Sellafield) von der Behörden als „prioritär“ behandelt.
Charlotte Migeon von der französischen Organisation „sortir du nucléaire“ wird uns einen kurzen Überblick geben, wie die anstehenden Atomtransporte in den französischen Initiativen diskutiert werden.
Referentin: Charlotte Migeon, Sortir du nucléaire
AG 1: Abschaltung – Stilllegung – Rückbau: Umgang mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen
- Zur Thematik „Umgang mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen“ wird eine Problembeschreibung erstellt und eine Bestandsaufnahme erhoben. Dabei geht es insbesondere um die Schwerpunkte Zwischenlagerung, Transporte und Konditionierung. Die Diskussion soll sich dabei auch um die Themen „Zentrales Zwischenlager (Bereitstellungslager KONRAD)“ und den Status Quo bei der „End“lagerung drehen. Ein erster Entwurf für ein Positionspapier wird vorgestellt und diskutiert.
Moderation: Henning Garbers
AG 2: Gesellschaftliche Auseinandersetzung um Atommüll: Begleitprozesse
„Zivilgesellschaft am Limit?!“ – Strukturelle Ungleichheiten und „Professionalisierungszwänge“ in Begleitprozessen
- Jenseits der Qualität eines Begleitprozesses bei der „End“lagersuche sind die Rahmenbedingungen, gerade für die Zivilgesellschaft, von zentraler Bedeutung. Als überwiegend ehrenamtlich engagierte Menschen stehen wir permanent vor diversen Problemstellungen. Aus dem Oberbegriff Zeitmanagement leiten sich die Unterpunkte von persönlicher finanzieller Belastung bis hin zu den Möglichkeiten zum Informationszugang und dessen Transfer ab. Bemisst sich der Grad der Einflussnahme am Grad der Professionalität, die ein „Laie“ mitbringen muss? Wie ist dieser Widerspruch aufzulösen und welcher Fokussierung bedarf es, um im Umfeld hoher Professionalität bestehen zu können?
Wir haben Zufallsbürger*innen aus dem Nationalen Begleitgremium und zivilgesellschaftliche Vertreter*innen im Begleitprozess zur ASSE und in den Prozessen in Geesthacht und Berlin eingeladen. Anhand von Erfahrungsberichten wollen wir die zentralen Fragestellungen erörtern.
Input: Bernd Redecker, Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom und N.N.
Moderation: Martin Donat / Wolf-Rüdiger Marunde, Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
AG 3: Freimessen / Strahlenschutz
- Nachbereitung des Fachvortrages von Inge Schmitz-Feuerhake: Wie gehen wir mit dem Wissen um die Niedrigdosis-Problematik um?
- Wie kann das Thema Freigabe standortunabhängig bekannt gemacht werden? Gibt es best practice Beispiele?
- Weiterarbeit an der Muster-UIG-Anfrage zur Praxis von Vor-Ort-Erkundungen – siehe AG 3 der letzten Konferenz
Input: Dr. Werner Neumann, BUND
Moderation: Claudia Baitinger, BBU
AG 4: Neue CASTOR-Transporte von Sellafield und La Hague ab 2020
- Nach aktuellen Informationen soll bereits im Frühjahr 2020 ein CASTOR-Transport von Sellafield/England nach Biblis in das dortige „Zwischenlager“ durchgeführt werden. Weitere Transporte nach Philippsburg 2020/2021 und an die AKW-Standorte Isar + Brokdorf 2023/2024 sollen folgen.
Wir hatten zum Transport nach Biblis einen Ratschlag mit lokalen und bundesweiten Gruppen. Wir berichten in der AG darüber und wollen mit Euch über den Protest zu den CASTOR-Transporten anhand der Themen Atomausstieg, Atommüll, Ausbremsen der Energiewende diskutieren.
Input: Daniel, Anti-Atom-Büro Hamburg
Moderation: Herbert, Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
- Berichte aus Workshops und Arbeitsgruppen
- Aktionsvorschläge, konkrete Planungen
- Ausblick, Ankündigungen, Absprachen
Einladungsschreiben/Programm [PDF]
Anmeldung
Wir bitten um eine Anmeldung (formlos) per Email an anmeldung@atommuellkonferenz.de
Kostenbeitrag
Zur Finanzierung bitten wir um einen Kostenbeitrag von 25,- € (inkl. Tagungsgetränken und -imbiss).
Überweisung an die AG Schacht KONRAD e.V. Konto 4067 8836 00 – GLS Gemeinschaftsbank eG (BLZ 430 609 67)
IBAN DE76 4306 0967 4067 8836 00 Stichwort: AMK
(da die Teilnahme nicht am Kostenbeitrag scheitern soll, kann auf Anfrage davon abgesehen werden)
Veranstaltungsort
Volkshochschule Göttingen, Bahnhofsallee 7, 37081 Göttingen