Nur schwach radioaktiv? Unterschätzte Risiken und gefährliche Flickschusterei – eine Fachtagung

Nur schwach radioaktiv? Unterschätzte Risiken und gefährliche Flickschusterei – eine Fachtagung

Atomenergie? Ist doch in Deutschland Geschichte, sagen inzwischen viele. Das ist nicht nur falsch, weil immer noch sechs Atommeiler samt Super-GAU-Risiko in Betrieb sind. Atomausstieg? Geht gar nicht: Denn was bleibt sind enorme Mengen unterschiedlicher Arten radioaktiver Atomabfälle. Beim Stichwort hochradioaktiv stellen sich Nackenhaare senkrecht: Klar, total gefährlich und das auch noch für eine Million Jahre. Schwach- und mittelradioaktiv: Nicht gut, aber ja auch nicht so schlimm? Oder? Welche Gefahren von diesen radioaktiven Abfällen ausgehen, darüber informiert der „Atommüllreport“, ein wissenschaftlich orientierter Zusammenschluss unterschiedlicher Anti-Atom-Initiativen, auf einer Fachtagung am 21. Februar in Hannover: „Unterschätzte Risiken – gefährliche Flickschusterei – Fachtagung zu den Problemen schwach- und mittelradioaktiver Abfälle“.

UmweltFAIRaendern.de dokumentiert hier unten das Programm der Veranstaltung. Zur beitragspflichtigen Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich, siehe unten:

Fachtagung 21. Februar 2020: Unterschätzte Risiken – gefährliche Flickschusterei

Fachtagung zu den Problemen schwach- und mittelradioaktiver Abfälle

Falsch deklarierte und rostende Fässer, vollgestopfte Zwischenlager und völlig veraltete Sicherheitsanforderungen kennzeichnen die Probleme beim Umgang mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen.

Die Abfälle lagern in über 40 Zwischenlagern und in den beiden alten Salzbergwerken ASSE II und Morsleben. Dort dringt heute Wasser ein, beide Bergwerke sind einsturzgefährdet. Ab 2027 sollen die Abfälle in das alte Eisenerzbergwerk Schacht KONRAD endgelagert werden, obwohl es in keiner Weise dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik entspricht.

  • Welche Gefahren gehen von den Abfällen aus?
  • Woher kommt der Müll?
  • Unter welchen Bedingungen lagern die radioaktiven Abfälle heute und wie kann die Sicherheit verbessert werden?
  • Welche Kritik am Projekt Schacht KONRAD gibt es?
  • Welches Risiko soll die Bevölkerung akzeptieren?
  • Warum müssen die Sicherheitsanforderungen aktualisiert werden?

Die Antworten auf diese und weitere Fragen wollen wir im Rahmen der Fachtagung diskutieren.

Programm

11.00 Uhr Spezifische Gefahren schwach- und mittelradioaktiver Abfälle, Dr. Hauke Doerk, Physiker, Umweltinstitut München

12.00 Uhr Vom Atomkraftwerk zum Atommüllfass – Probleme beim Rückbau  und bei der Behandlung radioaktiver Abfälle, Wolfgang Neumann, Physiker

13.00 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr Aktuelle Situation und Probleme der Zwischenlagerung schwach– und mittelradioaktiver Abfälle, Oda Becker, Physikerin

14.45 Uhr Aus der Zeit gefallen – Das Atommüllprojekt Schacht KONRAD, Ursula Schönberger, Politologin, Atommüllreport

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Sicherheitsanforderungen an die tiefengeologische Lagerung schwach– und mittelradioaktiver Abfälle, Jürgen Kreusch, Geologe

17.00 Uhr Ende der Fachtagung

Teilnahmebeitrag

25.– Euro für Privatpersonen

100.– Euro für VertreterInnen von Behörden, Institutionen und Firmen

Auszubildende, Studierende und Nicht-Verdienende frei.

Im Beitrag enthalten sind Essen und Getränke.

Organisatorisches

Tagungsort: Raschplatzpavillion Hannover

Um Anmeldung bis zum 14.2.2020 wird gebeten: info(at)atommuellreport.de

Dirk Seifert