Willkommen in Hamburg: Internationale Ärzt:Innen gegen Atomkrieg
Eine derjenigen Organisationen, die sich klar und deutlich gegen den russischen Krieg in der Ukraine einsetzen, kommt am Wochenende um den 1. Mai zum Jahrestreffen in Hamburg zusammen. (Ausgerechnet) Bei der Kassenärtzlichen Vereinigung versammeln sich die Nobelpreisträger der IPPNW; auf deutsch: „Internationale Ärzt:innen für die Verhütung des Atomkriegs – Ärzte in sozialer Verantwortung“. (Am Namen ließe sich arbeiten – der Inhalt ist perfekt!) Diese Organisation hat nicht nur den Nobelpreis im Kittel, sondern ist konsequent lebenserhaltend und -bejahend – und deshalb sehr gradeaus – beim Strahlenschutz für die Menschen/Patient_innen gegenüber industriellen/staatlichen Interessen – oder in Sachen Atomgefahren, Atomwaffen und Krieg. Abrüstung ist eine Sache für die Gesundheit der Umwelt und der Menschen, Atomausstieg ebenso – das hat viel mit gutem Leben und sozialer Gerechtigkeit zu tun. Was die IPPNW heute so wichtig macht, ist AUCH, dass sie nicht – wie z.B. grüne Verantwortungsträger – die „Nerven“ verlieren und nach mehr und härteren Waffen (bis wohin?) schreien, sondern ganz andere Diagnosen anbieten! Weil sie analysieren, wie es dazu gekommen ist. Leben zu retten braucht Diagnose von der Entstehung der Krankheit. Z.B. der Krankheit Krieg. Genau diese Absicht ist im Programm der Jahresversammlung Anti-Nuklearer Mediziner:Innen eingeimpft – aufgrund der Diagnose eine Therapie zu empfehlen – für das Leben! Deshalb: Willkommen in Hamburg, Nobelpreisträger IPPNW. umweltFAIRaendern dokumentiert das Programm.
- Über die Entstehung der IPPNW und ihr 25 jähriges Nobeljubiläum hier die Ärztezeitung und hier die IPPNW selbst zum bevorstehenden 40 jährigen Jubiläum im Juni 2022.
- Die IPPNW im Zusammenhang mit dem anti-nuklearen Engagement auf umweltFAIRaendern.de
- Auch gut: Die Waffen nieder! Gegen Krieg und Militarisierung! Unsere Zeitenwende muss sozial-ökologisch sein!
Online-Anmeldung | Download Programm
Freitag, 29. April 2022
18:00 Uhr
Markt der Möglichkeiten
19:00 Uhr
Öffentliche Veranstaltung:
- Begrüßung Dr. Lars Pohlmeier, IPPNW-Vorsitzender
- Begrüßung Ute Rippel-Lau, IPPNW-Gruppe Hamburg
- Videostatement Prof. Olga Mironova, Mitglied des internationalen IPPNW-Vorstandes
- Videostatement Prof. Igor Korneev, IPPNW St. Petersburg
- Input Vladimir Slivyak, Mitgründer on Ecodefense und Träger des Right Livelihood Award (alternativer Nobelpreis)
- Input Alekesey Silenko
Zwischendurch werden musikalische Intermezzi gespielt.
20.00 Uhr
Vortrag und Diskussion:
Feindbilder abbauen – Entspannungspolitik jetzt!
Ute Finckh-Krämer, Mitglied der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, Initiative „Entspannungspolitik jetzt“
Im Kalten Krieg zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt hat die Kombination aus Feindbildern und Wettrüsten die Welt mehrfach an den Rand eines Atomkrieges gebracht. Dass es dazu nicht gekommen ist, lag entscheidend daran, dass es auf beiden Seiten Menschen gab, die versuchten, sich in die Perspektive der anderen Seite hineinzuversetzen.
Inzwischen ist aus einer bipolaren Welt eine multipolare geworden. Es gibt nicht mehr im Wesentlichen zwei, sondern zahlreiche Perspektiven auf die aktuellen Kriege und Konflikte. Was kann in dieser Situation aus der Entspannungspolitik gelernt werden, wessen Perspektiven müssen einfließen, um zu einer neuen deeskalierenden Politik zu kommen?
Anschließend Diskussion (Ende 22:00 Uhr)
Samstag, 30. April 2022
10-10:30 Uhr
Vortrag
„Krieg in der Ukraine – welche Möglichkeiten für eine Deeskalation und eine europäische Friedensordnung gibt es?“
Andreas Zumach, Journalist
Der bereits seit Dezember letzten Jahres eskalierende Konflikt zwischen Rußland und der NATO ist durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die vorausgegangene völkerrechtswidrige Entscheidung von Präsident Putin zur Anerkennung der beiden ukrainischen Donbas-Provinzen noch einmal erheblich verschärft worden. Im Vorfeld dieser Entscheidung haben die NATO-Staaten ihre Möglichkeiten zur Entschärfung des Konflikts- etwa durch die Erklärung eines Moratorium in der Frage eines NATO-Beitritts der Ukraine – nicht genutzt. Was können die Sanktionen des Westens gegen Russland bewirken? Welche Chancen gibt es jetzt noch zur Deeskalation des Konflikts und langfristig für eine Friedensordnung auf dem eurasischen Kontinent, die die legitimen Sicherheitsbedürfnisse aller Staaten berücksichtigt sowie ihre nationale Souveränität und territoriale Integrität bewahrt?
10:30 Uhr Diskussion
11:00 Uhr
Kaffeepause
11:30 Uhr
Workshops (zur Übersicht)
- Atomkrieg aus Versehen (WS 1)
- Lingen und Gronau (WS 2)
- Poliklinik Veddel (WS 3)
- 5G-Mobilfunk: Aktuelle Studien und Update (WS 4)
- Die gesundheitlichen Auswirkungen von Abschiebungen –
Rechte und Pflichten für Heilberufler*innen (WS 5) - Sicherheit neu denken (WS 6)
- Atomwaffenverbot (WS 7)
- Brandherd NATO-Russland-Krise (WS 8)
13:00 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
IPPNW-Mitgliederversammlung
Berichte
- Gemeinsamer Bericht von Vorstand, Geschäftsstelle und Studierenden
- Schatzmeisterin
- RevisorInnen
- International Councillor
Aussprache
Entlastung des Vorstandes
15:00 Uhr
Anträge und Resolutionen
16:00 Uhr
Kaffeepause
16:30 Uhr
Anträge und Resolutionen
bis 18:30 Uhr
ab 19:30 Uhr
Abendessen im Ristorante Piccobello
Sonntag, 1. Mai 2022
09:30 Uhr
Vortrag
Hamburg als Umschlagplatz für Waffen in alle Welt
Angela Wolff, Referentin für Atompolitik in der Bundesgeschäftstelle des BUND
12:00 Uhr
Barkassenfahrt zum Thema „Rüstungsexporte“ als öffentlichkeitswirksame Aktion
(Die Fahrt ist leider ausgebucht. Sie können sich noch auf eine Warteliste setzen lassen als Nachrücker*in.)
14:00 Uhr
Friedenskundgebung mit Musikbegleitung durch die Tinnitussies
Redebeitrag: Dr. Inga Blum, int. IPPNW-Vorstandsmitglied
15.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Wichtiger Hinweis:
Die Teilnahme am Jahreskongress wurde von der Fortbildungsakademie der Ärztekammer Hamburg mit 16 Fortbildungspunkten anerkannt, die zur Gutschrift auch bei anderen Ärztekammern eingereicht werden können.