Atomgefahren AKW Brokdorf: Defekte Brennstäbe und Wanddickenschwächungen
Vor wenigen Tagen ist im endgültig stillgelegten AKW Brokdorf im Rahmen von Arbeiten an einem hochradioaktiven Brennelement ein Brennstab abgestürzt. Auf Nachfragen von umweltFAIRaendern.de hat die zuständige Atomaufsicht in Schleswig-Holstein jetzt mitgeteilt, dass im Atomkraftwerk Brokdorf „derzeit 233 Brennstäbe“ lagern, „die nicht regulär in den Brennelementen entsorgt werden können.“
Weiter schreibt das Ministerium: „Davon gelten 170 Brennstäbe als defekt, weil sie im Hüllrohr Poren, Risse oder Löcher aufweisen. Zwei Stäbe sind verbogen, die restlichen Stäbe haben Wanddickenschwächungen der Hüllrohre.“ Derartig beschädigte Brennstäbe können nicht einfach in Castoren verpackt für die Zwischen- oder gar Endlagerung verpackt werden. Laut Aussagen der Atomaufsicht in Kiel gilt für diese defekten Stäbe: „Für alle diese Brennstäbe sind spezielle Köcher vorgesehen, in denen sie in Castor-Behälter eingestellt und dann zwischengelagert werden sollen.“
- Probleme mit derartig defekten Brennstäben hat es auch im benachbarten AKW Brunsbüttel gegeben. Damals lösten Betreiber und Atomaufsicht dieses Problem, indem sie diesen Atommüll einfach nach Schweden zu „Forschungszwecken“ exportierten: Rechtswidrige Atommüll-Exporte: Hochradioaktive Brennstäbe aus AKW Brunsbüttel sind in Schweden
Auf Probleme mit den Brennelementen und andere Sicherheitsprobleme der noch am Netz befindlichen AKWs hatte zuletzt auch die Physikerin Oda Becker für den BUND in einem Statement zur derzeitigen Atomdebatte hingewiesen: BUND legt Faktenblatt und Studie zu Risiken einer atomaren Laufzeitverlängerung vor
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