Radioaktiv durch Hamburg: 157 Atomtransporte im Jahr 2024

Drei Atomtransporte mit Uranbrennstoff von Gronau und Lingen per LKW über Hamburg nach Schweden und acht radioaktive Frachten per Schiff über die Elbe im Hamburger Hafen. In der Summe also elf Atomtransporte in den Monaten Februar und März 2025 durch die Hansestadt. Das ist das Ergebnis der ersten Schriftlichen Kleinen Anfrage von Stephan Jersch und dem neuen Abgeordneten der Linksfraktion, Kay Jäger, in der 23. Legislaturperiode (Drs. 23/89).
Seit 2015 ist es die inzwischen 60. Anfrage an den Hamburger Senat, mit denen die linken Abgeordneten in der Bürgerschaft zumindest im Nachhinein für Transparenz im internationalen Atomgeschäft sorgen. Fast alle Transporte über Hamburg stehen mit der Atomenergienutzung in AKWs in Zusammenhang. Die bundesdeutschen Uranfabriken in Gronau (Betreiber URENCO) und Lingen(Betreiber Framatome) sind vom Atomausstieg ausgenommen und versorgen ohne jede Befristung weiterhin Atommeiler mit dem erforderlichen Brennstoff bzw. den Brennelementen. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 157 Atomtransporte durch Hamburg durchgeführt.
- Die Schriftliche Kleine Anfrage „Atomtransporte durch Hamburg“ (Drs. 23/89) ist hier als PDF online.
- Linke sei Dank – Stephan Jersch und die Informationen über Atomtransporte durch Hamburg
- Alles zum Thema Atomtransporte Hamburg auf umweltFAIRaendern.de
Atomtransporte unterliegen grundsätzlich der Geheimhaltung. Für die Atommaterialien, die keinen „Kernbrennstoff“ enthalten (angereichertes Uran, Plutonium etc.) besteht außerdem eine Archiv-Pflicht für nur drei Monate. Danach werden die Daten gelöscht. Daher fragt die Linksfraktion vierteljährlich per Schriftlicher Kleine Anfrage nach dem nuklearen Transportgeschehen über Hamburg nach. Auch aus Gründen des Katastrophenschutzes werden Hamburger Behörden 48 Stunden vor der Durchführung des Atomtransports von den zuständigen Bundesstellen informiert. Bestandteil dieser SKA sind auch die Genehmigungen für den Umgang mit radioaktiven Stoffen bei den Hamburger Hafenbetrieben oder die von der Polizei und Wasserschutz durchgeführten Kontrollen von Atomtransporten und deren Ergebnissen.