Atomausstieg geht weltweit voran: Taiwan legt letztes AKW still

Nimmt man Medienmeldungen für bare Münze, dann haben wir einen weltweiten Hype von AKW-Neubauten zu verzeichnen. Die Wirklichkeit ist aber eine andere. Kein Wunder bei den extrem hohen Kosten für konventionelle Reaktoren. Von den vielfach herbei geschriebenen Small Modular Reaktoren – SMR – ganz zu schweigen. Denn davon gibt es noch so richtig keine, die sind überall in der Forschung und Entwicklung und auch hier explodieren die Kosten und es gibt erhebliche Probleme, die entsprechend hohen Anforderungen an Material und Technik in den Griff zu bekommen. Lediglich alte Reaktoren werden gern laufzeitverlängert. Mit wachsenden Sicherheitsrisiken, weil trotz aller Nachrüstungen die Kernkomponenten nicht erneuerbar sind und anfälliger werden. Gerade hat Belgien mit hohem Einsatz staatlicher bzw. steuerlicher Mittel der Bürger:innen beschlossen, die Ur-Alt-Reaktoren. Das führt – zurecht – in Nachbarland NRW zu erheblicher Beunruhigung. Immerhin die FDP hat das jetzt im Landtag NRW auf die Tagesordnung gesetzt. Der weltweite Trend ist, dass die Atomenergie selbst bei einigen Neubauten vor allem in autoritären Staaten seine Bedeutung bei der Stromerzeugung verliert. Jetzt hat auch Taiwan den Atomausstieg vollzogen und seinen letzten Atommeiler abgeschaltet.
Mehr Informationen zum Hintergrund:
- Darüber berichtet z.B. der Standard aus Österreich hier. Die Tagesschau hier.
- Nebenbei: Zur Wirklichkeit in Belgien gehört nicht nur die Laufzeitverlängerung für zwei Reaktoren, sondern auch: Realität statt nuklearer Fieber-Fantasien: Belgien schaltet 2025 drei Atomkraftwerke ab!
- Über die Entwicklung der Atomenergie weltweit berichtet regelmäßig der WNISR: Unabhängiger World Nuclear Industry Status Report 2024 in Wien veröffentlicht
- AfD spaltet Atome und Gesellschaft – Debatte im Bundestag
- Staatlicher Faktencheck: Nuklearer Super-GAU auch bei Reaktoren neuer Bauart denkbar!
- Atomenergie: Bundesamt legt Studie zu alternativen Reaktorkonzepten vor – Nicht verfügbar – Keine Hilfe beim Klimaschutz