Atommüll, Kosten und Konzerne: Gabriel will Konsens ohne LINKE
Die Bundesregierung unter Führung des Wirtschaftsministeriums hat unter dem irreführenden Namen eine “Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs” (KFK) eingerichtet. Geprüft werden solle, ob die Atomkonzerne ihren gesetzlichen Pflichten zur Finanzierung des AKW-Rückbaus und der Atommülllagerung in vollem Umfang nachkommen können. VertreterInnen der LINKEN sind daran nicht beteiligt worden. In einem Brief an Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion DIE LINKE, Dr. Petra Sitte, das Ausklammern der LINKEN kritisiert. Nun hat Gabriel geantwortet.
Hubertus Zdebel, der für Atomausstieg zuständige Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE, kommentiert die Antwort von Gabriel: “In der Tat dürfte der mit der Kommission angestrebte Konsens auf “Schuldenerlass” für die Atomkonzerne mit linken Vertreterinnen und Vertretern nicht erfolgreich verlaufen. Mit uns LINKEN ist ein Ausstieg der Atomkonzerne aus ihrer Verantwortung für die gesamten Kosten beim Rückbau der Meiler und der dauerhaften Lagerung des Atommülls nicht zu machen. Insofern würden wir den Spezial-Konsens zugunsten der Atomkonzerne und zu Lasten der Bürger, den Gabriel offenbar anpeilt, nicht mittragen.”
Gabriel teilt in dem Brief mit, dass die Kommissions-Besetzung “Ergebnis einer regierungsinternen Abstimmung” wäre, die “entsprechend der Eckpunkte für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende vom 1. Juli in Zusammenarbeit mit den Koalitionsfraktionen erfolgt ist. Unser Ziel ist, nach dem Konsens zum Ausstieg aus der Kernenergie auch einen gesellschaftlichen Konsens für dessen Finanzierung zu erreichen.”
Daher sähe er “keine Notwendigkeit für eine Überprüfung der Kabinettsentscheidung zur Besetzung der KFK”. Gleichzeitig aber werbe Gabriel dafür, “das Sie und die Fraktion DIE LINKE den KFK-Prozess und ein sich gegebenenfalls anschließendes Gesetzgebungsverfahren auch künftig konstruktiv begleiten” möge. Abschließend bedankt sich Gabriel für das “Interesse an der Thematik der Finanzierung des Kernenergieausstiegs”.
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