AKW Brokdorf abschalten – subito! Zdebel auf Veranstaltung der LINKEN in Itzehoe

zdebel-brokdorf-042016-2Mit einer Protest- und Kulturmeile wird am 24. April für die Stilllegung des AKW Brokdorf aus Anlaß des 30. Jahrestags der Katastrophe von Tschernobyl demonstriert. Auf Einladung der LINKEN im Kreis Steinburg war der Bundestagsabgeordnete und Fraktionssprecher für Atomausstieg Hubertus Zdebel daher zu einer Veranstaltung in Itzehoe eingeladen, um gemeinsam dem Anti-AKW-Aktivisten Karsten Hinrichsen und der Moderatorin und Landesvorsitzenden Marianne Kolter über die Atomgefahren und Wege zum Ausstieg aus dem AKW Brokdorf zu diskutieren. (weiter lesen unter den Bildern…)

Gastgeber Ernst Molkenthin, Ratsherr aus Itzehoe erinnerte zu Beginn der Veranstaltung noch einmal an die lange Geschichte des Widerstands gegen das AKW Brokdorf, an die großen Demonstrationen, aber auch an die Polizeigewalt, mit der die Interessen der Atomindustrie durchgesetzt wurden.

Zdebel machte in seinem Beitrag klar, dass die Atommülllagerung auch nach dem komplizierten Rückbau der AKWs für lange Zeiträume noch vor Ort in den Castor-Zwischenlagern erfolgen werde. Weil sich die Endlagerung bis möglicherweise 2080 erzögern werden, sind die Zwischenlager mit den hochradioaktiven Abfällen fast doppelt so lange wie bisher versprochen und genehmigt in Betrieb. In Brokdorf ebenso wie in Brunsbüttel. Schon diese Problematik werfe große Fragen zur künftigen Sicherheit auf, so Zdebel. Verärgert sei er vor diesem Hintergrund aber auch, dass sich die Atomkonzerne nun bei der Finanzierung der Atommülllagerung aus dem Staub machen wollen. Das müsse unbedingt verhindert werden.

Karsten Hinrichsen – einer der Kläger gegen das AKW Brokdorf – ging in seinem Beitrag auf die technischen Risiken des AKW Brokdorf und die mangelhaften Maßnahmen der rot-grünen Landesregierung zur Stilllegung ein. Selbst an Informationen durch die Behörde fehle es an fast allen Stellen.

Marianne Kolter, Landesvorsitzende der LINKEN in Schleswig-Holstein, stellte am Ende der Veranstaltung mit knapp 20 TeilnehmerInnen fest, dass der Atomausstieg leider immer noch eine Zukunftsaufgabe ist und von der derzeitigen Landesregierung keine Initiativen ausgehen, dass AKW Brokdorf schneller vom Netz zu nehmen. Angesichts der großen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gerade im Norden wäre das schwer nachzuvollziehen. Daher brauche es mehr Druck auf der Straße. Deshalb unterstütze die LINKE die Protest- und Kulturmeile am 24. April in Brokdorf: Tschernobyl und Fukushima dürften sich nicht wiederholen, waren sich Zdebel, Hinrichsen und Kolter einig.

  • Infos über die Demo am 24. April in Brokdorf gibt es hier.

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