Handelskammer Hamburg nach der Rebellion: Hauptgeschäftsführer Schmidt-Trenz geht
„Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz hat sein Amt als Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg niedergelegt“, heißt es kurz und knapp auf der Facebook-Seite von „Die Kammer sind WIR„. Nach den letzten Wahlen zum Plenum der Handelskammer Hamburg im Frühjahr hat die Gruppe mit einem Erdrutschsieg fast alle Sitze gewonnen. Inzwischen ist „WIR“-Chef Tobias Bergmann zum neuen Präses und insgesamt ein neues Präsidium gewählt worden, das Plenum hat beschlossen, dass künftig alle Sitzungen öffentlich sind und nun sind die Konflikte zwischen alter und neuer Führung offenbar derart verlaufen, dass auch der bisherige Geschäftsführer seinen Hut nimmt. Der umstrittene ehemalige Präses Fritz Horst Melsheimer hatte schon vor den Wahlen angekündigt, für das Amt nicht mehr anzutreten.
- Vom Netze-Volksentscheid zur Rebellion: Die alten Mächte der Handelskammer Hamburg sind abgewählt
- Update: Am 5.5.2017 berichten die Hamburger Medien über den Abgang von Schmitz-Trenz, der dafür offenbar eine Abfingung von 1,1 Millionen Euro erhält und für einige Aufgaben auch in Zukunft zuständig bleibt. Siehe abendblatt.de, ndr.de, youtube.com, taz.de, hamburg1.de
Schmidt-Trenz und Melsheimer waren es in den letzten Jahren, die mit ihrem Agieren an vielen Stellen immer wieder Kritik und Protest auslösten und die auf die bereits vor drei Jahren erstmals ins Plenum gewählte Gruppe „Kammer sind WIR“ mit Widerstand reagierten. Lange Auseinandersetzungen der auf Demokratisierung und Transparenz zielenden „Kammer-Rebellen“ hatte es um das Gehalt des Geschäftsführers gegeben. Dem Druck musste die damalige Kammer-Führung nachgeben und so wurde bekannt, dass Schmidt-Trenz ein Jahresgehalt von fast einer halben Million Euro aus den zwangsweise erhobenen Mitgliedsbeiträgen Hamburger Unternehmen erhielt. Eine Gehalts-Dimension, die heftig kritisiert wurde und für die WIR-Gruppe nicht zu rechtfertigen war. Mit dem Abgang von Schmidt-Trenz ist dieses Thema für den Neuanfang in der Handelskammer Hamburg damit aus der Welt.
Es ist einfach nicht zu ertragen, dass es in diesem Land Selbstbedieungsorganisationen gibt, die so ungeniert und selbstverständlich am Geld andere Unternehmen bedienen.
Der Weg der neuen Rebellen scheint richtig zu sein auch wenn 775.000 Euro Abfindung sehr viel, zu viel Geld sind.
Jetzt muss endlich die Zwangsmitgliedschaft abgeschafft werden!
Aber, eher wird der HSV Deutscher Meister…
Ich wünsche viel Kraft bei der Reform der Handelskammer