BUND-Veranstaltung: Risiken Zwischenlagerung hochradioaktiver Atomabfälle und Öffentlichkeitsbeteiligung

BUND-Veranstaltung: Risiken Zwischenlagerung hochradioaktiver Atomabfälle und Öffentlichkeitsbeteiligung

Die Suche nach einem tiefengeologischen Lager für hochradioaktive Abfälle löst nicht das akute Zwischenlagerproblem. Denn die Suche nach dem Standort mit der bestmöglichen Sicherheit wird sich noch weit in das Jahrhundert hinziehen. Bis dahin lagern die hochradioaktiven und hochgefährlichen Abfälle an 16 oberirdischen Zwischenlagern. Wachsende Terrorgefahren stellen neue Anforderungen an die Sicherheit, ebenso der Rückbau der AKWs, die als Reparaturorte für defekte Castorbehälter eingeplant waren. Und deutlich verlängerte Zwischenlagerzeiten bis zu 100 Jahren führen zu Sicherheitsfragen bezüglich der Behälter, der Gebäude und sogar, wie sich der hochradioaktive Abfälle verhält.

Das Zwischenlager in Brunsbüttel verfügt seit Jahren über keine ausreichende atomrechtliche Genehmigung. Das Zwischenlager in Lubmin kann sicherheitstechnisch nicht nachgerüstet werden, muss daher neu gebaut werden. Und auch in Jülich lagert hochradioaktiver Atommüll ohne ausreichende Genehmigungsgrundlage. Politik und Behörden spielen das Problem runter oder ignorieren die dramatischen Zustände. Zuletzt hatte sich der Bundestag im Mai 2021 im Umweltausschuss mit einem Antrag zur Sicherheit und zur Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Zwischenlagerung befasst.

Der BUND greift das Thema jetzt auf und lädt zum 27. August 2021 – wenige Wochen vor der Bundestagswahl – zu einem Internet.Gespräch mit Expert*innen und anschließender Fragerunde ein. Auch das Nationale Begleitgremium bei der Endlagersuche hatte Forderungen zur wachsenden Zwischenlager-Problematik gefordert.

Die Forderung nach einer Öffentlichkeitsbeteiligung nicht nur bei der Endlagersuche, sondern bereits auch schon mit Blick auf die vielen Standorte mit Zwischenlagern für hochradioaktive Abfälle war Thema der nichtöffentlichen Sitzung des Umweltausschusses des Bundestag am 5.Mai 2021. Anlass war der grüne Antrag: „Mehr Partizipation bei der Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle“ (Drucksache 19/6127). Die Reaktion des Ausschusses sind hier online:  Bundestagsdrucksache hier als PDF. Dazu siehe auch den Beitrag bei Hubertus Zdebel, Sprecher für Atomenergie der Linksfraktion hier.

BUND-Veranstaltung: Mit Expert*innen wie Herrn Karsten Möring, Berichterstatter der CDU/CSU Fraktion im Umweltausschuss des deutschen Bundestags, Klaus Brunsmeier vom Nationalen Begleitgremium und BUND Atomexpertin Juliane Dickel wollen wir die aktuelle Situation an den Zwischenlagern und den notwendigen weiteren Umgang diskutieren.
Im Anschluss besteht die Möglichkeiten in den vertieften Austausch zu kommen und sich weiterer zu vernetzen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Programm

    • 9 Uhr: Begrüßung durch Edo Günther (BUND Bundesarbeitskreis Atomenergie und Strahlenschutz)
    • 9.15 Uhr: Paneldiskussion mit MdB Karsten Möring (CDU/CSU-Fraktion), Klaus Brunsmeier (NBG), Wissenschaftler*in (angefragt), Juliane Dickel (Leiterin Atom- und Energiepolitik beim BUND-Bundesverband)
    • 10 Uhr: Fragen der Teilnehmenden an das Panel
    • 10.45 Uhr: Pause und Ende der Diskussionsveranstaltung
    • 11 Uhr: Raum für Aktive zu Vernetzung und Austausch
    • 12 Uhr: Ende der Veranstaltung

Mehr Informationen

  • Die Veranstaltung ist kostenfrei.
  • Eine Anmeldung per kurzer E-Mail an juliane.dickel(at)bund.net ist erforderlich. Nach Ihrer Anmeldung erhalten sie die Zugangsdaten per E-Mail zugeschickt.

Dirk Seifert