Sicher ist nur das Risiko: Sackgasse Atomkraft

Sicher ist nur das Risiko: Sackgasse Atomkraft

Vermutlich gehen nach einer kurzfristigen und überflüssigen Laufzeitverlängerung Mitte April 2023 nun die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz. Nicht zuletzt die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat bewiesen, dass Atomkraft eine Hochrisikotechnologie ist, deren Risiken niemals vollständig beherrschbar sind. Es bleibt ein nukleares Erbe: Atommüllberge und zwei Uranfabriken, die bislang vom Atomausstieg ausgeklammert bleiben. Mit dem Anti-Atom-Frühling mobilisieren Initiativen und Organisationen im Gedenken an Fukushima am 11. März und für die Stilllegung am 15. April. Am 13. März versanstalten die Grünen im Bundestag ein Fachgespräch: „Sicher ist nur das Risiko: Sackgasse Atomkraft“. (Anmeldung und Programm)

Die BI-Lüchow Dannenberg machte ebenfalls auf die Veanstaltung aufmerksam und verschickte diese PM: Die Grünen laden für den 13. März zu einem Fachgespräch zum Thema Atomkraft ein. In der Einladung heißt es – so die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg – irreführend: „2023 geht das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz – damit beendet Deutschland die atomare Ära.“

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Dass in der BRD in Lingen eine Brennelementefabrik betrieben und dabei russisches Uran verarbeitet wird, wird dabei unter Tisch gekehrt. Auch Forschungsreaktoren bleiben vom „Ausstieg“ ausgeklammert, das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Unionsparteien. Die atomare Ära findet seine Fortsetzung beim Rückbau der Atomanlagen und der Suche nach einer oder mehrerer tiefengeologischer Deponien für den Nuklearmüll.“

Die Grünen hatten sich in der Ampelkoalition den Forderungen der FDP gebeugt, die auf einer Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke bestand. Alle düsteren Vorhersagen sind nicht eingetroffen, es gab eher Strom im Überfluss, vor allem Windkraftwerke wurden abgeregelt. Die BI: „Nur die Energiepreise sind gestiegen und die Extraprofite greifen die Konzerne ab.“

Die Themenstellung der online-Veranstaltung sei trotzdem interessant. Sie lautet: „Wie sicher können AKW überhaupt in unsicheren Zeiten betrieben werden? Was bedeutet der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands für den zukünftigen Umgang mit der Atomkraft? Was sind die Folgen des Super-Gaus in Fukushima?“

EILT!

https://www.rnd.de/politik/akw-saporischschja-atomkraftwerk-in-ukraine-ohne-strom-sechster-notbetrieb-seit-beginn-des-kriegs-JSBXFOEBMTIZTHFOCDNBBYVC4M.html

Die Gorleben-Aktivist:innen empfehlen: „Hier heißt es mitreden! Denn oberirdische Zwischenlager bieten beispielsweise keinen Schutz im Kriegsfall.“

Wie sicher können AKW überhaupt in unsicheren Zeiten betrieben werden? Was bedeutet der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands für den zukünftigen Umgang mit der Atomkraft? Was sind die Folgen des Super-Gaus in Fukushima?

Über diese und weitere Fragen diskutiert die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünn am 13.03.2022 von 14 – 16 h, Die Veranstaltung findet online als Videokonferenz statt. Anmeldung und Programm: https://www.gruene-bundestag.de/termine/sicher-ist-nur-das-risiko-sackgasse-atomkraft, T: +49 (0) 30 – 227 567 89

mit dabei:
Britta Haßelmann MdB, Fraktionsvorsitzende | Harald Ebner MdB, Berichterstatter für Atompolitik | Oda Becker, unabhängige Wissenschaftlerin | Dr. Matthias Englert, Öko-Institut e.V. | Sylvia Kotting-Uhl, MdB und Sprecherin für Atompolitik bis 2021 | Prof. Dr. Christian von Hirschhausen, TU Berlin | Akiko Yoshida, Friends of the Earth Japan

https://www.gruene-bundestag.de/termine/sicher-ist-nur-das-risiko-sackgasse-atomkraft

Dirk Seifert

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