Atomstrom und Super-GAU in Deutschland werden abgeschaltet

Atomstrom und Super-GAU in Deutschland werden abgeschaltet

Am Samstag sind Atomstromerzeugung und Super-GAU eines Atomreaktors Geschichte. Als letzte AKWs gehen Landshut 2, Neckarwestheim 2 und Emsland in Lingen am 15. April vom Netz. Es bleiben Atommüllberge mit enormen Risiken und Uranfabriken, die vom Ausstieg bislang ausgenommen sind. Aber dennoch ist es ein großartiger Erfolg der bundesdeutschen Anti-Atom-Bewegung, mit vielen Mühen, mit vielen Erfolgen. Die Kosten der Atomenergie sind nicht nur die unverantwortlichen Umwelt- und Gesundheitsrisiken und der bleibende Atommüll. Es ging immer auch um die Frage nach gesellschaftlicher Macht und Teilhabe, um demokratische Spielregeln. Als sozialer und politischer Konflikt ging es immer auch um die Zukunftsfähigkeit dieser Gesellschaft und dieser Welt.

Eigentlich über alle Jahrzehnte seit den 1970er Jahren war eine gesellschaftliche Mehrheit gegen die Atomenergie. Diese Ablehnung in den Parlamenten aber zur Mehrheit zu bringen und umzusetzen, dafür hat es fast noch mal die letzen Jahre gebraucht. Viele Länder haben den Weg des atomaren Wahnsinns nicht beschritten. Andere haben nach den Katastrophen von Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima ihren Einstieg zum Ausstieg gemacht. Wer heute noch an Atomkraft festhält, der muss sich angesichts von Kosten und Risiken fragen lassen, ob er nicht vielleicht militärische Motive hat. Frankreich hat das mit seinem Präsidenten Macron zuletzt deutlich angesprochen. Zum Atomstrom gehört immer auch das Risiko der Atomwaffe. Der BUND hatte erst vor wenigen Wochen seinen Beitritt zur „Internationalen Kampagne für ein Atomwaffenverbot“ erklärt und ist nun Partner von ICAN. Deutschland müsse den Atomausstieg vollenden und den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen unterschrieben, so der BUND.

Informationen zu den Demonstrationen in München (Isar2) sowie Neckarwestheim und Emsland gibt es hier: Anti-AKW-Frühling. Dort auch Informationen, wie gemeinsam angereist werden kann.

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Dirk Seifert

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