Wieder in Betrieb und neue Experimente am Atomforschungsreaktor in Berlin
Obwohl der Atomforschungsreaktor BER II des Helmholtz-Zentrum Berlin nach derzeitigen Planungen Ende 2019 endgültig stillgelegt werden soll, ist das Forschungszentrum dabei, einen neuen Hochfeldmagneten in Betrieb zu nehmen. „Die Gesamtinvestitionskosten betragen 20,8 Mio. Euro. Davon entfallen 8,8 Mio. Euro auf die Entwicklung und den Bau des Magneten und 12 Mio. Euro auf den Bau des Gebäudes und die technische Infrastruktur“, teilt die Bundesregierung jetzt auf einen Kleine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel mit. (Drucksache 18/4065, hier als PDF). Zdebel ist Sprecher für Atomausstieg der Fraktion DIE LINKE.
Ohne die Öffentlichkeit zu informieren, war der BER II im November 2013 wegen eines Risses abgeschaltet worden. Die taz hatte im Juli 2014 umfangreich recherchiert und berichtet. Für Berliner AtomkraftgegnerInnen ein Hinweis darauf, dass der Forschungsreaktor aufgrund seines Alters zu Materialermüdungen neige. (Siehe auch die Bundestagsdrucksache 18/2507) Erst Anfang März 2015 wurde der Reaktor nach längerer Reparatur wieder in Betrieb genommen, wie die Berliner Morgenpost berichtete.
Während der Reparaturen wurde der neue Hochfeldmagnet beim HZB installiert. Die Bundesregierung teilt mit: „Im Oktober 2014 erfolgte die erfolgreiche Inbetriebnahme des Hochfeldmagneten. Mit einem Maximalfeld von 26 Tesla wurden die geplanten 25 Tesla sogar überschritten. Im Moment sind letzte Installationen für den Routinebetrieb am Neutroneninstrument im Gange. Erste Experimente von externen Nutzern finden voraussichtlich im Mai 2015 statt.“
Zu den laufenden Kosten erklärt die Regierung auch Frage von Zdebel: „Ab 2015 sind jährliche Personalkosten in Höhe von 150.000 Euro und Betriebskosten in Höhe von 700.000 bis 800.000 Euro vorgesehen. Für Wartung und Instandhaltung des Magneten und der technischen Infrastruktur sind jährlich weitere 100.000 bis 150.000 Euro veranschlagt.“