Schacht KONRAD ad acta legen – Ein Staatssekretär, die Geschichte und der ewige Atommüll
So kann das gehen. Vor noch nicht langer Zeit forderte Jochen Flasbarth, den als Atommülllager vorgesehenen Schacht Konrad in Salzgitter „ad acta“ zu legen. Verschließen wollte er ihn sogar (Foto). Damals – genauer im Dezember 2002 – war dieser Flasbarth Präsident des Naturschutzbundes NABU. Heute, als Staatssekretär im Bundesumweltministerium droht er den AnwonhnerInnen rund um Salzgitter, die Atommüllmenge für den Schacht Konrad möglicherweise sogar zu verdoppeln. Der Zorn ist groß, rund um den Schacht und Jochen Flasbarth ist am morgigen 26. März zu Gast in der Region. Für Proteste ist gesorgt. Mit dabei die IG Metall, die Stadt Salzgitter, das Landvolk Braunschweiger Land und die AG Schacht Konrad.
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Dokumentation: Pressemitteilung der AG Schacht Konrad zum Besuch von Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth am 26. März 2015 in Salzgitter.
„Ein neues Auswahlverfahren ist nur dann glaubwürdig, wenn sich die Bundesregierung komplett von alten Festlegungen löst und nicht zwei Standorte weiter in der Hinterhand behält“, erklärte der Präsident des Naturschutzbundes (NABU) am 17. Dezember 2002. Die Bürgerinnen und Bürger müssten darauf vertrauen können, dass nun tatsächlich alles neu angegangen werde. „Gorleben und Konrad gehören deshalb nicht nur auf Eis sondern ad acta gelegt“, forderte der NABU Präsident. Der hieß damals Jochen Flasbarth. Bereits 1998 war er in Salzgitter und wollte Schacht KONRAD abschließen (Foto: novumphoto). Schacht KONRAD sei ebenso wie Morsleben ein Symbol für die gescheiterte Atomtechnik, hieß es da. An diesem Donnerstag kommt Jochen Flasbarth wieder nach Salzgitter, diesmal als Staatssekretär im Bundesumweltministerium. Und er will KONRAD auch nicht mehr ad acta legen, sondern auf kaltem Weg die Einlagerung auf Abfälle ausdehnen, deren Lagerung in KONRAD bisher nicht genehmigt worden ist.
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„In den Atomverwaltungen des Bundes und der Länder sitzen mittlerweile Menschen, die mit Verweis auf ihre atomenergiekritische Vergangenheit Vertrauen einfordern. Wir müssen aber feststellen, dass deren Sicherheitsphilosophie sich kaum von technokratischen Machbarkeitsvorstellungen der 70er Jahre unterscheidet. Radioaktivität und Atommüll bleiben aber auch dann gefährlich, wenn man den Ausstieg beschlossen hat. Darum bauen wir weder auf die Vergangenheit von Politikern, noch die Verheißungen der Endlagerkommission sondern führen die Auseinandersetzung um den Umgang mit Atommüll im Hier und Jetzt und Standort für Standort“, erklärt Peter Dickel für die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD.
Donnerstag, 26. März in Salzgitter:
- ab 14.00 Uhr sammeln sich Trecker auf dem Hof von Ludwig Wasmus, Bleckenstedter Straße 37, 38239 Salzgitter
- 15.45 Uhr Abfahrt der Trecker von SZ-Bleckenstedt (Bleckenstedter Straße 37, 38239 Salzgitter) nach SZ-Fredenberg (Hans- Böckler- Ring 20a, 38228 Salzgitter)
- Vor dem Schulzentrum steht eine Lautsprecheranlage der IG Metall, Treffen dort ab 16.30 Uhr
- 17.00 Uhr Kundgebung der IG Metall Salzgitter-Peine mit kurzen Statements aus Gewerkschaft (Andreas Blechner), Landwirtschaft (Walter Traube) und von OB Frank Klingebiel (CDU)
- 17.30 Uhr Podiumsdiskussion (siehe hier, PDF)
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