Reaktoren und Plutonium – Geschichte von Bau und Betrieb des deutschen Schnellbrüter-Kernkraftwerks KNK II

Reaktoren und Plutonium – Geschichte von Bau und Betrieb des deutschen Schnellbrüter-Kernkraftwerks KNK II

In vielen Staaten und Projekten wird weltweit an neuen Atomreaktor-Modellen geforscht. Insbesondere auch kleine Reaktormodelle sind dabei im Focus. Damit – so die Hoffnung – könnten neue Einsatzgebiete erschlossen werden. Aber auch für militärische Zwecke wären kleine Atomreaktoren interessant. Nicht nur für Antriebe in U-Booten und Schiffen (mit Blick auf GB und F), sondern auch als nukleare Batterien (siehe hier). Erhofft wird sich auch, dass sogenannte Schnelle Brüter neuen Kernbrennstoff erzeugen. Ein anderes „Zauberwort“ ist die Transmutation, die es angeblich erreichen will, die atomaren Hinterlassenschaften zu reduzieren. Die Verfechter atomarer Zukunftsvisionen werden nicht müde, die militärischen Risiken dieser Techniken klein zu reden, zu verharmlosen oder zu ignorieren. Der Aufbau der vermeintlich zivilen Atomenergienutzung in der Bundesrepublik Deutschland ist auch mit der Entwicklung einer Plutoniumwirtschaft verbunden. Vorgeblich immer nur zur Stromerzeugung strebte die Bundesregierung unter Adenauer und Strauß schon seit den 1950er Jahren auch danach, die Technologien zu beherrschen, deren zentraler Stoff – das Plutonium – auch zur Herstellung der Atombombe erforderlich war. Die industriellen Großprojekte einer bundesdeutschen Plutoniumwirtschaft scheiterten Ende der 1980er Jahre mit der WAA Wackersdorf, dem Schnellen Brüter Kalkar und der Plutonium-Brennelemente-Herstellung in Hanau. An die staatliche Forschung dieser Technologien erinnert das Landesarchiv Baden-Württemberg z.B. mit einem Bericht über die „Kompakte Natrimgekühlte Kernenergieanlage (KNK)“, die am Kernforschungszentrum Karlsruhe errichtet wurde und deren hunderte Millionen Euro teure Stilllegung noch heute andauert (zu den Kosten der Stilllegung staatlicher Atomforschungsprojekte hier aktuelle Zahlen). In Karlsruhe wird noch heute an der Kernfusion geforscht. Als Dokumentation und Beitrag zur Spurensuche bringt umweltFAIRaendern hier das vom ehemaligen Projektleiter Willy Marth verfasste Buch „Die Geschichte von Bau und Betrieb des deutschen Schnellbrüter-Kernkraftwerks KNK II!“ (PDF, 1993, siehe auch hier direkt als PDF).

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Zur Spurensuche über die deutsche Atom-Geschichte und auch zu zivil-militärischen Aspekten der Atomenergienutzung hat umweltFAIRaendern zahlreiche Artikel veröffentlich. Hier eine kleine Auswahl:

Dirk Seifert