Ahaus in NRW: Atommüll-Zwischenlagerung immer länger
Im sogenannten Zwischenlager Ahaus in NRW lagern nicht nur hochradioaktive Atomabfälle, sondern auch jede Menge leicht- und mittelradioaktiver Strahlenmüll. In beiden Fällen ist ungewiss, wie lange dieses Zwischenlagern dauern kann. Im Falle der leicht- und mittelradioaktiven Abfälle gilt jetzt nach einigen schon erfolgten Fristverlängerungen das Jahr 2057 als vorläufig ultimatives Zwischenlager-Endzeit-Datum. Das hat jetzt die zuständige Bezirksregierung genehmigt.
Ob das Zeug aber tatsächlich aus Ahaus wegkommt, hängt vor allem davon ab, ob das im Schacht Konrad geplante Endlager tatsächlich irgendwann in Betrieb geht. Auch hier gilt: Nach zahlreichen Verzögerungen hofft die Bundesregierung auf eine Inbetriebnahme im Jahr 2027. Weil Zweifel durchaus berechtigt sind und der AKW-Rückbau in Verbindung mit den Verspätungen überall zu Müll-Ansammlungen führt, braucht es nicht nur in Ahaus länger Zwischenlagerungen. Ein neues „Pufferlager“ soll außerdem auch noch in Würgassen entstehen. Über die neue Genehmigung zur Atommülllagerung siehe hier die Borkener-Zeitung. (Foto: Betreiber)
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Der staatliche Betreiber, die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (NGZ) kommentiert die Genehmigung hier. Die BI Ahaus ruft mit Blick auf die neue Genehmigung zu einer Protestaktion auf. Dort ist zu lesen: „Sonntag, 26. Juli: Mahnwache gegen Verlängerungsgenehmigung im Atommüllzwischenlager Ahaus.“
Weiter ist dort zu lesen: „Mitten in den Sommerferien hat die Bezirksregierung Münster die Einlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Stoffen bis 2057 genehmigt, obwohl das Zwischenlager vertraglich auf das Jahr 2036 befristet ist. Davon sind zunächst einmal seit 10 Jahren bestehende Einlagerungen betroffen, deren Behältersicherheit nach den seinerzeitigen Ausführungen der Entsorgungskommission 20 Jahre – also nur bis 2030 – beträgt.
Darüber hinaus geht es um weitere neue bevorstehende Einlagerungen, die sowohl über die Befristung des Lagers 2036 als auch über die 20-jährige Behältersicherheit hinausgehen. Das soll alles nach dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik sein? Alles deutet auf massive Bestrebungen hin, das Lager auch für den hochradioaktiven Teil über das vereinbarte Datum 2036 zu verlängern und es somit zu einem Dauerlager werden zu lassen. Dagegen haben sich weit über 10.000 Bürgerinnen und Bürger in der Ahauser Erklärung gewandt und auch Rat und Verwaltung der Stadt Ahaus kämpfen dagegen.“