Gegen Atom- und Klimakatastrophe: Zukunftscamp in Morschenich bei Köln

Gegen Atom- und Klimakatastrophe: Zukunftscamp in Morschenich bei Köln

Zu einem Zukunftscamp gegen Atom- und Klimakatastrophe rufen die beiden mit Nobelpreis ausgezeichneten Organisationen ICAN und IPPNW auf. Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) und die Internationalen Ärzt:innen zur Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW) wollen mit Workshops und Aktionen vom 4.–9. Juli 2023  in Morschenich bei Köln gegen die wachsenden Risiken einer Atom- und Klimakatatrophe aktiv werden. Wenige Tage vor den Ostermärschen der Friedensbewegung ist ein Flyer fertig, der ab sofort bestellt werden kann.

Gegen atomare Gefahren und für die bislang vom Atomausstieg ausgenommene Uranfabrik in Gronau, NRW demonstrieren Anti-Atom-Organisationen aus Anlass des Ostermarsches am 7. April – Save the Date, weitere Infos folgen. Weitere Infos sind auch hier zu finden!

Dokumentation: Der Text des Flyers ist hier zum Nachlesen:

4.–9. Juli 2023 Morschenich bei Köln – Zukunftscamp für atomare Abrüstung und Klima-Aktion

Ihr seid eingeladen zu einem Camp zwischen dem Hambacher Forst und der Airbase Nörvenich bei Köln! Hier treffen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit auf Anti-Militarisierung:

Am Fliegerhorst Nörvenich übt die Bundeswehr den Einsatz von Atombomben nur ein paar Kilometer entfernt vom Hambacher Forst, der zu einem Symbol für erfolgreichen Widerstand gegen Umweltzerstörung und Klimaverbrechen geworden ist.

Dort, im vom Braunkohletagebau betroffenen Dorf Morschenich ist ein Freiraum namens „Hambicamp 2.0“ entstanden. In dieser Nachbarschaft wollen wir für eine Zukunft für alle arbeiten, damit Ressourcen in Klimaschutzmaßnahmen und nicht in Massenvernichtungswaffen investiert werden!

Wir sagen: Nein zu neuen Atombomben.

Nein zu allen fossilen Projekten! Wir fordern den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland und den Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag. Wir fordern von der russischen Regierung, auf jegliche Atomwaffendrohungen zu verzichten, den Angriff auf die Ukraine unverzüglich zu beenden und ebenfalls dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten.

Auf dem Programm:

  • Workshops und Panels

  • Statements von Atomwaffen- überlebenden und internatio- nalen Gästen

  • kreativer Protest und vielfältige,gewaltfreie Aktionen

  • Aktionstraining

  • vegan/vegetarisches Kochen, Singen und Theater

  • Geburtstagsfeier für das Atomwaffenverbot am 7. Juli

  • Vernetzung und Planung gegen die Zerstörung unseres Planeten

  • alles, was Ihr mitbringt

Jede der in Deutschland stationierten US-Atombomben könnte das Zentrum einer Millionenstadt zerstören.

Ab 2023 sollen in Büchel, Rheinland-Pfalz, neue US-amerikanische Atombomben vom Typ B61-12 stationiert werden und die bisherigen Atombomben vom Typ B61 ersetzen.

Mit Steuerflächen am Heckteil und Navigationssystem mit Trägheitssensoren kann die neue Bombe nicht nur als ballistische Freifallbombe, sondern auch als steuerbare Lenkwaffe eingesetzt werden. Die neue Bombe wird vier Optionen zur Sprengkraft anbieten, die kleiner als die der Vorgängerversion sind, was die Einsatzschwelle verringern kann. Mit maximal 45 Kilotonnen Sprengkraft ist ihre Zerstörungskraft jedoch immer noch viermal größer als die der Hiroshima-Bombe.

Nukleare Teilhabe

Auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in der Eifel sind ca. 15 US-Atombomben vom Typ B61 stationiert. „Nukleare Teilhabe“ bedeutet, dass Deutschland die Pilot*innen und Flugzeuge für den Einsatz der Bomben bereithält, während die USA die Verfügungsgewalt über die Bomben haben, die sie im Einsatzfall an Bundeswehrsoldat*innen übergeben würden. Der Ein- satz und die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen sind nach einem Urteil des Internationalen Gerichtshofs von 1996 völkerrechtswidrig.

2022 hat die Bundesregierung den Kauf von F35-Kampfjets als Trägerflugzeuge für zehn Milliarden Euro beschlossen.

Die Umbaukosten des Atomwaffenstützpunkts Büchel belaufen sich auf geschätzte 750 Millionen Euro.

Einsatzrisiko und Wettrüsten

Neben der Gefahr des absichtlichen Einsatzes von Atomwaffen durch die Eskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine besteht in Zeiten starker Spannungen ein hohes Risiko, dass Fehlalarme als echt bewertet werden und ein „Gegenschlag“ eingeleitet wird. Aufgrund der kurzen Flug- und Frühwarnzeiten in Europa ist das Risiko für einen Atomkrieg „aus Versehen“ besonders hoch.

Neue Atombomben machen weder Europa noch Deutschland sicherer. Nukleare Aufrüstung vergrößert das Risiko eines Atomkrieges. Jeder Einsatz der B61-12 kann in einen Atomkrieg münden, der unsere gesamte Zivilisation zerstört.

Keine neuen B61-12-Atombomben in Deutschland!

Dirk Seifert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert