URENCO: Billig-Entsorgung für abgereichertes Uran

Auf Nachfrage des Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel bestätigt die Bundesregierung, dass bis Ende 2020 insgesamt 12.000 Tonnen abgereichertes Uranhexafluorid von der URENCO nach Russland transportiert werden. Dort verbleibt der größte Teil des Materials als Abfall, nachdem eine geringe Menge wiederangereichert worden ist. Die URENCO spart auf diesem Weg die höheren Kosten für die Entsorgung dieser Reststoffe als Atommüll.

Der MdB Hubertus Zdebel hatte die Bundesregierung gefragt (siehe Frage 127 in der Drucksache 19/20374):

Frage 06/312: „Wie viel Tonnen abgereichertes Uran sind von URENCO seit dem 2018 geschlossenen Vertrag mit der Fa. Tradewill Ltd., einer Vertriebstochter des Rosatom-Tochterunternehmens Tenex (siehe Antwort der Bundesregierung auf meine Mündliche Frage 24, Plenarprotokoll 19/117) nach Russland transportiert worden, und welche Mengen werden ggfs. aufgrund neuer Verträge oder Zusatzvereinbarungen noch nach Russland transportiert?“

Die Antwort der parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter vom 25. Juni 2020 lautet: „Gemäß Aussagen der Urenco Deutschland fanden im Jahr 2018 keine Transporte zur Vertriebstochter des Rosatom-Tochteruntemehmens Tenex nach Russland statt. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 8.855 Tonnen UF6 (enthält ca. 5.987 Tonnen abgereichertes Uran) von Gronau nach Russland geliefert. Im vorliegenden Jahr 2020  fanden bisher vier Transporte mit einer Gesamtmasse von ca. 3.520 Tonnen UF6 (enthält ca. 2.380 Tonnen abgereichertes Uran) nach Russland statt. Gemäß Aussage der Urenco Deutschland sollen bis Ende 2020 noch ca. 5.300 Tonnen UF6 (enthält ca. 3.580 Tonnen abgereichertes Uran) nach Russland transportiert werden.

Über weitere Transporte, die über den oben zitierten Vertrag hinausgehen, liegen dem Bundesumweltministerium keine Kenntnisse vor.“

Dse4Zdebel

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